Full text: Venezuela und die deutschen Interessen

  
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Stadt aus etwa 11.000 einstöckigen schmalen aber tiefen Häusern, 
deren -Äusseres wenig. bietet, deren innere Höfe,. Pätios, und 
Zimmer :4ber häufig :gui®aussehen.‘ Es. soll jedoch. nicht. ge- 
leugnet werden,- ‚daß namentlich inmelnnern nder: Stadt umardie 
große Plaza Bolívar herum auch. .zweistóckige»grofe. Häuser 
stehen, und es gibt sogar eine große Menge von ansehnlichen 
öffentlichen. Gebäuden. Das sogenannte gelbe Haus, casa ama- 
rilla, eine: Nachahmung, des weißen Hauses. in Washington, 
bietet garnichts Besonderes, dagegen sind das Staats-Kapitol, 
das die Paläste der Nationalregierung und des Gesetzgebenden 
Körpers enthält, mit Bogengängen, wohlgepflegten Gärten «und 
‚Springbrunnen, sowie die in gotischem: ‚Stile gehaltene, recht 
stattliche Universität sehenswert. Bemerkenswert ist auch das 
schöne Theater, das National-Pantheon mit dem herrlichen Denk- 
mal Bolivars von Tenarini, die Paläste des Erzbischofs, des 
Stadtrats; mit einem Bilde der Unabhängigkeitserklärung von 
Martin Tovar, ferner die Freimaurerloge und die neuen großen 
Markthallen. Die Kirchen sind im ganzen einfach gehalten, 
auch die Kathedrale an der Plaza Bolívar. - An Bildsäulen ist 
kein Mangel. Zwar hat man diejenigen Guzman Blancos, da- 
runter eine auf der Höhe des Botanischen Gartens, zerstört, 
allein es’ bleiben noch solche von Miranda, Bolívar, Falcón, 
Zamora, Washington sowie von einigen Gelehrten, wie Vargas 
und Cagigal, endlich die der beiden Monagas übrig. Ein 
 mächtiges Hospital „Vargas“ sorgt für Kranke, Waisenhäuser 
und Wohltätigkeitsanstalten für Verlassene und Arme; ‚auch 
gibt es zwei. literarische Körperschaften, .die Venezolanische 
Akademie seit 1883 und die. Akademie der vaterländischen Ge- 
schichte mit je 24 Mitgliedern, eine große Bibliothek und ein 
Museum, denen bis vor einigen Jahren fder tüchtige deutsche 
Naturforscher Dr. Ernst vorstand; alle drei sind mehr oder 
weniger Schöpfungen Guzman Blancos. 
Der Hafen von Caräcas, La Guaira, ist ein wenig an- 
genehmer Ort. Er liegt in Form einer langen Hauptstraße und 
weniger Nebenstraßen an die rotbraunen Felsen des mächtigen 
Gebirges angeklebt und enthält etwa 9000, mit dem im Osten 
gelegenen Seebade Macuto und der im Westen liegenden Ort- 
schaft Maiquetia zusammen etwa 13.000 Einwohner, die sich 
auf 6:Km. verteilen; Vorallem ist das Klima von La Guaira be- 
rúichtigt wegen seinerfurchtbaren Hitze, die auch nachts. nur 
wenig gemildert wird, dann aber entbehrt La Guaira aller het- 
/ 
 
	        
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