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118 Boraginaceen oder Asperifoliaceenm.
von Nachtſchmetterlingen beſtäubt werden. Blätter und Kelchzipfel
ſind hier mehr abgerundet und die Trichterröhre der Krone iſt kürzer.
Der Kelch und der Blütenſtiel aller Tabakspflanzen fühlen ſich
klebrig an. Es iſt das wohl eine Einrichtung zur Abwehr kleiner, die
Blüte beläſtigender Inſekten. Kolumbus traf bei ſeiner Landung auf
Cuba im Jahre 14092 die Eingeborenen mit eylindriſch aufgerollten
dene im —
Munde, um durch den Rauch Der virginiſche Tabak
ſtechende Inſekten von ſich V —V—— ———
fern zu hälten. Dieſe erſte R F Fabaecum 1.
Art von Cigarren wurde auf — — — 5
Haiti, Tabacos genannt, A—
und hiervon hat die —— —I —
Pflanze ihren Namen. XX
Die in nordamerikani— * 94
ſchen Grabhügeln ge— u
fundenen Pfeifen aus
Thon und anderem
Material beweiſen, daß
die Sitte oder Unſitte
des Tabakrauchens in
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der neuen Welt ſehr alt iſt. 8
Wahrſcheinlich ſtammt die Ur— * —*
pflanze aber aus Aſien und iſt mit den —6
älteſten Anſiedlern von Aſien her in Amerika ein
gewandert; denn die Chineſen ſollen ſchon in grauer —
Vorzeit die Blätter von Nicotiana chinénsis geraucht ——
haben. Das Wirkſame im Tabak, das Nicotin, ein flüfſi V
ges, flüchtiges, ſehr ſtarkes Gift, löſt ſich in der Feuchtig
keit der Mund- und Naſenhöhlen-Schleimhaut und dringt 7
von da in den Körper ein. Geringe Mengen wirken beruhigend auf die
Nerven, erregen dadurch ein Wohlgefühl und laſſen den Körper leibliche
und geiftige Anſtrengungen beſſer ertragen. In größeren Mengen genoſſen,
ruft das Nicotin ſchwere Erkrankungen hervor. Dem jugendlichen
Organismus ſchaden auch ſchon kleine Mengen.
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J
59. Roraginaceen oder Aſsperi folineen.
Der Boretſch oder das Gurkenkraut (boräago officinalis L).
Ein aus Kleinaſien ſtammendes Küchenkraut, deſſen zerſchnittene
Blätter nach Gurken ſchmecken und duften. Die niedrige, 30650 em
hohe Pflanze hat einen ſaftigen Stengel und breite elliptiſche Blätter,
die gleich dem Stengel mit rauhen Haaren beſetzt ſind, eine Charakter—
eigentümlichkeit der ganzen Familie. Urſprünglich im Garten ange—
pflanzt, iſt das Kraut namentlich in Süddeutſchland an vielen Orten
verwildert und wächſt am liebſten in ſalpeterreichen Gegenden, alſo
auf Schutthaufen und brach liegenden Aeckern. Die Pflanze nimmt