Full text: Pflanzenbuch

  
  
Labiaten. 121 
Auge durch ſeine ſchönen hellblauen Blüten mit den 
gelben Punkten darin. Wir finden es am Ufer des 
Baches und auf feuchter Wieſe. Der krautige 
Stengel trägt wechſelſtändige, lanzettliche, behaarte, 
gaugrüne Blätter. Der behaarte, glockenförmige 
Kelch iſt fünfzipfelig, der Schlund der fünflappi⸗ 
gen, trichterförmigen Krone wird durch 5 gelbe 
Höckerchen verengt. Die 5 kurzgeſtielten Staubblätter 
ſind an der Kronröhre angewachſen. Der Frucht⸗ 
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
  
   
  
knoten zerfällt bei der Samenreife in 4 Nüßchen. Das Sumpf⸗ 
Verwandt ſind: vergißmeinnicht 
(Myosotis 
alustris Rth. 
Das Sandvergißmeinnicht (Myosôtis p 
arenaria Schrad.) 
Das Waldvergißmeinnicht (Myosotis 
silvatica Hoffm.) 
Das große Ackervergißmeinnicht (Myo- 
sotis intermédia LK.). 
60. Labiaten. 
Weißer Bienenſaug oder Taubneſſel 
(Lamium alhum L.). 
Bevor im April die weißen Blüten erſcheinen, kann bei 
oberflächlicher Betrachtung eine Verwechslung der Pflanze mit der 
Brenn-⸗Neſfel eintreten, die aber ſpäter ausgeſchloſſen iſt, wenn nicht 
nur Bienen und Hummeln, ſondern auch Kinder den im untern Teil 
der Kronröhre ſihenden Honigſaft naſchen. Der dünne Wurzelſtock 
treibt im Frühjahr 25 — 50 ein hohe Stengel, die vierkantig ſind und 
auf derſelben Höhe immer zwei einander gegenüberſtehende Blätter 
tragen. Dieſe Blattpaare oder Blattwirtel wechſeln in der Weiſe mit— 
einander ab, daß auf 2 rechts und links ſtehende immer ein vorn 
und hinten ſtehendes Blatt folgt. Die einzelnen Blätter ſind kurz ge— 
ſtielt, die oberen ſitzend. Die Blattſpreite iſt eiförmig, am Grunde 
herzförmig ausgeſchnitten, der Rand iſt grob geſägt. Aus den Winkeln 
der oberen Blätter treten mehrere kurz geſtielte Blüten hervor, die ſich 
ſo dicht aneinander drängen, daß ein dichter Blütenknäuel entſteht. 
Der glockige Kelch hat b ſpitze ungleiche Zaͤhne. Die Krone iſt oben 
in 2 Hauptabſchnitte geſpalten, die man Oberlippe und Unterlippe 
nennt und von denen die ganze Familie den Namen Lippenblütler 
oder Labiaten erhalten hat. Die Oberlippe iſt durch eine Einkerbung 
in 2 Lappen geteilt. An der Unterlippe unterſcheidet man einen großen 
mittleren Lappen, der ſich wieder durch eine Kerbe in zwei Abſchnitte 
teilt, und zwei ſeitliche Läppchen, die mit einem ſpitzen Zahn endigen. 
  
 
	        
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