Full text: Die Benin-Sammlung des Reichsmuseums für Völkerkunde in Leiden

  
  
  
  
  
  
     
    
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
   
     
  
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Magrizi, cod. Leid. 1784 (HAMAKER, Spec. Cat. p. 205-207), wo >» in syy5 2» zu ver- 
bessern ist. Offenbar reichte Gäbi im ı3. Jahrhundert noch bedeutend weiter nach 
Osten als heute. Dem Gäbi der geographischen Liste Ibn Said’s entspricht das 
Volk !»ö Afnü in dem aus dem historischen Werke Ibn Saids stammenden 
eingehenden Berichte Magqrizi’s über das Reich Känem. 
Auf die Schreibweise u0>> bei Ja'qübi fällt vielleicht einiges Licht durch 
die in die Haupterzählung eingeschobene Legende von Kebi (MischLich 100.0, 9 
Darnach nannte man die Sprache des jüngeren Bruders (oben S. XC) Aauka 
d.h. ‘Verrücktheit’, aber auch AFausa wird in der Haupterzählung S. 156 Les 
als ‘“Torheit’ erklärt). Daraus ergibt sich, dass neben Zausa eine dialektische 
Nebenform HYauka bestehen oder bestanden haben muss. Ist also s (geschrieben 
we) über Zs aus % enstanden?] 
: f) Dieses Reich ist selbstverstänlich gänzlich zu trennen von der gleich- 
namigen Landschaft bei Bekri Iw, 3 und Idrisi f, 8. » ult.-1, 5. 12 f,, die viel 
weiter westlich am D/öliba gelegen war und nach Idrisi zum Lande Lamlam ge- 
hörte. Im Berberischen bedeutet zrzellel ‘weiss’. 
Ich nehme an, dass sich Mallil im Westen an die Flaugin anschloss, also 
im Norden bezw. Nordosten der späteren Hausastaaten lag, und zwar vermutlich 
in Daura, dem Stammsitze der Hausa nach ihrer Vertreibung aus Bornu. Dann 
würde al Chabaa etwa ins Herz der letzteren, nach Kanö oder Kätsena fallen. 
Die Oase Air oder Azbin ist bereits vertreten (s. Exkurs »), Kawär aber ist 
dem Ja‘gübi wohl bekannt und war damals in den Händen muslimischer Sklaven- 
händler, die grösstenteils Berberstäimmen angehörten (Kitäb al buld. Pro, 28 
In Magrizi’s Aufzählung der Stämme im Westen von Känem bis nach Kaukau 
(Hamaker 1.c.) findet sich kein ähnlicher Name. Vielleicht war das Reich Mallil 
in der Tat eine Gründung von Berbern, so dass wir hier einen greifbaren Anhalts- 
punkt für die von der Sprachwissenschaft festgestellte Beeinflussung der Hausa- 
sprache durchs Berberische hätten. 
Der Titel ms Mai-wası gehört offenbar der Hausasprache an. [Das 
Wörterbuch von MiscuLicm gibt allerdings nichts Passendes; vgl. S. 619 wasa 
‘schärfen, schleifen, scharf machen’, Part. praes. mai-wäsa ; S. 621 wäshi Subst. 
‘;Schärfen, Schleifen, Wetzen’; S. 620 wäshe ‘pfänden’, Part. praes. mai-wäshe ; 
S. 644 yadutshi Subst. ‘Umhergehen, Spazierengehen, Spaziergang!]. 
  
ı) Beide Erklärungen haben das Arabische zur Voraussetzung: hauka > bedeutet allerdings im Hausa 
- „uU - 
‘Verücktheit, Tollheit, Wahnsinn’, wovon das Verbum haukata ws,> ‘yerrückt sein, wahnsinnig sein’, dasselbe ist 
aber ein Lehnwort aus dem Arabischen Ju? “halbnärrisch’, Jo Inf. Ju “halbnärrisch sein’; bei Zausa dachte der 
& = 
Redaktor der Erzählung an arab. ung? }leidenschaftliche Begierde, Passion; Torheit, Tollheit’. 
  
  
 
	        
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