Full text: Die Benin-Sammlung des Reichsmuseums für Völkerkunde in Leiden

  
CXXII 
Mäsina (im nachmaligen Bägena, westlich vom Niger) ein Hilfsheer von 50.000 
Freiwilligen gegen Ogäam, welches die zufällig von Verteidigern entblösste Stadt 
einnahm und verbrannte (Bekri !61, 14 ff.). Haben wir in Bekri's Namensform 
‚si Ögam einen Rest der in den heutigen Mandingosprachen verschwundenen 
Präfixe zu erkennen? 
r) Säma wird auch von Bekri in, 19 zu den Provinzen von Gäna ge- 
rechnet. Die Stadt soll nur 4 Tagreisen von Gäna entfernt gewesen sein. Die 
Einwohner hiessen „+! Bakam. Sie giengen ganz nackt, nur die Frauen bedeckten 
ihre Scham mit Lederstreifen, die sie zusammendrehten, und liessen die Schamhaare 
reichlich wachsen, während sie die Kopfhaare schoren. Die Bakam besassen grosse. 
Geschicklichkeit im Schiessen, und schossen mit vergifteten Pfeilen. Der älteste 
Sohn erbte das ganze Besitztum des Vaters. 
Sama lag am Ende des Gebietes des Sultans von Kala (Tärich as Südän 
Ss. #, 4=155, 4, 5= 155), Im Feudalsystem des Reiches Malli, welches das 
alte Gäna abgelöst hatte, war der Säma-koi oder Sambamba einer der 12 Sultane 
des Fürstentums Kala (Sokolo), und zwar gehörte er zu den vier Sultanen nörd- 
lich vom: Bıuser (eb, S, ", 6=ig). 
Sama wird auch von Ibn Haugal ff, ıı erwähnt. Er rechnet (, 8) von 
Küga nach Säma weniger als einen Monat, von Säma nach Gurma »5 ca. einen 
Monat. Idrisi hat Ibn Haugqals Sama !., ıı mit einem Orte &L& im Lande Zogäwa 
vermengt, der ca. 9 Tagreisen vom Stamme der ‚5 Azgär entfernt sein soll 
("1, 9). Es war eine kleine Stadt mit wenig Einwohnern, die meisten waren 
nach dem 16 Tagreisen entfernten #5 (s. o. S. C) ausgewandert (*f, 3). 
  
FAINE-DES KAPITEL. 
Entdeckungs- und Islamisierungsgeschichte des alten Guinea 
(des Hinterlandes von Marokko). 
Schon unter den Omaijaden waren muslimische Heere bis tief in die Wüste 
vorgedrungen. Die Erzählungen über diese fernen Züge wurden aber alsbald ins 
Märchenhafte ausgeschmückt und mit dem Alexanderroman verwoben. Noch Ibn 
Chordädbih hat Nachrichten über den Magrib benutzt, die z. T. spätestens aus 
der ersten Zeit der “Abbäsidenherrschaft stammen. So kennt er z. B. die im Jahre 
ı40 H. (757/8 n. Chr.) gegründete Stadt Sigilmäsa noch nicht, sondern nur die 
beiden Städte &5 Targa!) und Ziz, welche nach der Gründung von Sigilmäsa 
  
1) So ist zu lesen für das KEN bezw. &SA® der Hss. Das Richtige noch bei Mas. I 370, der as schreibt. 
Alte 
Emporien 
in Süd- 
Marokko. 
 
	        
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