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eine Tagreise von Uswän. Die Hauptstadt ihres Fürsten heisst Bagrä® =,
weniger als ro Tagreisen von Uswän’'). Der nördliche Teil der Provinz Maris
bis zum Gau Ober-Mags, sechs Tagreisen südlich von den Fällen von Wädi
Halfa °), stand unter einem der mächtigsten Statthalter des Herrschers von Nubien,
der mehr die Stellung eines Vizekönigs eingenommen zu haben scheint und den
Titel ‘Herr des Gebirges’ führte °), der südliche, den Fremden streng verschlossene
Teil wurde dagegen von besondern Statthaltern verwaltet, die direkt vom König
abhängig waren <. Maqurra reichte von der Grenze von Maris (Nüba) beim Dorfe
Nestü am Ende des Kataraktenlandes bis zum Atbara, das Reich ‘Alwa umfasste
einen grossen Teil der beiden durch den Asta-boras (Atbara), Ast-apus (ge’ez
‘Abbawi, Bahr alazrag) und den Weissen Nil (Bahr al abjad) gebildeten Flussinseln.
Die Bekehrung des eigentlichen Nubiens fand zwischen 540-548 durch den
monophysitischen Missionär Julianos statt *), die der Maccurritae wird von Joannes
von Biclaro ins Jahr 5369 gesetzt. Im Jahre 573 erschien eine Gesandtschaft der
Maccurritae in Konstantinopel, welche Elefantenzähne und eine Giraffe als Geschenke
mitbrachte und ein Freundschaftsverhältnis mit den Römern abschloss ®). Die Alodäer
wurden im Jahre 580 durch den Bischof Longinos bekehrt. °)
In späterer Zeit kannte man nur noch zwei Königreiche in Nubien: Maqurra
Oxon. Sem. Ser. Part VII, Oxford 1895), der ebenfalls angibt, dass die Grenze zwischen Muslimen und Nubiern bei
Tafa sei. Die von alMaqrizi in Verbindung mit Täfa erwähnte Legende wird von Abü Galih ausführlich erzählt. Sie
stammt aus Joseph. &px. lovd. II 238—253, wo die belagerte Stadt aber zzß&, die Hauptstadt der Äthiopen, das
neue Meroe ist. Die Erzählung des Josephos geht wohl auf Ps. Hekataios zurück. Eine andere Version des angeb-
lichen Feldzuges des Moses nach Äthiopien gibt Artapanos bei Euseb. porzp. svayy. 9, 27, 7-—I0. 15—16. Der
Ursprung des Namens der Stadt Mepöy wird hier anders erzählt. [Vgl. Isın. L£vı, Moise en Ethiopie. Revue des
&tudes juives t. LIII, 1907, p. 201—211]. Diese Legenden brauchen durchaus nicht jung zu sein. Nachdem wir jetzt
wissen, dass schon seit der Zeit der Psammetichiden eine jüdische Kolonie auf der Insel Philae (Jeb) hart an der
äthiopischen Grenze bestand, ist es sehr wohl möglich, dass diese Erzählungen ihrem Kerne nach in vorhellenistische
Zeit zurückgehen. :
r) alMaqrizi, Chitat I m, paen.—IN}, 3 = p. 554 trad. BOURIANT. us Nagras oder ae Bagras (so
Abü Gälih fol. 94a) lag nach S. 1l., 22 (QUATREMERE ll. p. 7. BOURIANT p. 549) in der nördlichen Hälfte der
Provinz Maris, die den Muslimen zugänglich war und von der ägyptischen Grenze bis zu den Katarakten von Wadi
Halfa reichte.
2) Vgl. Abu Gälih fol. 95a.
3) Er residierte nach Abü Gälih fol. 96a in Ibrim. Nach einem Berichte (QUATREMERE p. 97) verwal-
tete er die eine Hälfte von Nubien, bald darauf (p. 98) heisst es aber, die Provinz des Gebirges habe etwa ein
Viertel von Nubien betragen. Hier bezeichnet Nüba das vereinigte Königreich Maqurra und Nüba.
4) Vgl. JAaKoß Kraıı, Beiträge zur Geschichte der Blemyer und Nubier ©, 15.
5) Ioannis Biclariensis chronica ed. MOMMSEN, Chron. min. II 2ır: Anno VII Iustini imp. Maccurritarum
gens his temporibus Christi fidem recepit.
p. 213: Anno VII Iustini imp. qui est Leovegildi V annus. Legati gentis Maccurritarum Constantinopolim
veniunt dentes elephantinos et camelopardam Iustino principi munera offerentes sibi cum Romanis amicitias collo-
cant. Daraus stammt die flüchtige Notiz der Chronica Isidori iunioris (Chron. min. IL 476) nr. 401Ib: Armeni quoque
et Hiberi [vgl. Ioann. Biclar. a. 567] et Mascuritae fidem Christo suscipiunt.
Es ist übrigens zu bemerken, dass die Chronologie des Ioannes Biclariensis hier um 2—3 Jahre hinter der
wahren Chronologie zurückbleibt.
6) Vgl. Lanp aaO. S. 185 ff.