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4. Tanzlied.
Sasuat sies jJaltu kauvs
Sasuat-Fische See Fläche gehet
kalıst, Seramäür tamin.
erhebet euch Seramürs Vater.
»Ihr Sasuau-Fische auf der hohen See, kommt
wieder hervor in die Höhe, du Seramürs Vater,
d. h. Vater des (oder der) Seramür.« Sasuaü ist
eine Art großer Fische in der offenen See.
5. Tanzlied.
Ahiljakd, vavos mirmiranjakä
Ahrljakä vavos mirmirsöljakä.
Von diesem Texte kann ich kaum ein Wort
entziffern. Wie ich meine, soll es ein Jagdgesang
des mös, eines Ahnengeistes sein, der auf die Casuar-
jagd geht und bei einem Wasserloch ein Thier
findet.
X. Kleidung.
Die Kleidung der Bewohner von Neu-Guinea -
ist im allgemeinen eine sehr primitive, die der
Tumleo macht von dieser Regel keine Ausnahme.
Die Kinder gehen vollständig unbekleidet. Erst
wenn sie größer werden, erhalten sie die landes-
übliche Kleidung, einen Bastgürtel, mol genannt
(Abb. 204). Derselbe ist recht fest und stark. Will
man einen solehen Gürtel anfertigen, so löst man von
einem Baume den Bast in einer Länge von 2—2'/,m
bei einer Breite von etwa 25cm ab. Sobald das
Stück ein wenig getrocknet ist, bearbeitet man es
mit einem hölzernen Schlägel solange, bis es ganz
zerfasert ist, es bekommt dann das Aussehen eines
grauen Gewebes. Der Schlägel ist aus Hartholz
(Eichenholz) gemacht. Er mag mit seiner Hand-
habe 40—45 cm lang sein. Die Handhabe ist rund,
der Körper des Schlägels viereckig. Um die Wir-
kung des Instrumentes zu erhöhen, ist es an der
unteren Seite durch Längs- und Querschnitte in
eine große Anzahl‘ kleiner, etwa 6—8 mm ins
Geviert messende Quadrate abgetheilt (siehe
Abb. 205).
Der Gürtel wird in der Weise angelegt, dass
man ihn zuerst um die Lenden herumschlingt und
dann die Blöße damit verhüllt. Die Frauen tragen
außer diesem Gürtel noch eine breitere Schürze.
An Festtagen legen die Männer einen mit langen
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Abb. 204. Bastgürtel aus Monumbo (?/,, n. Gr.; ganze
Länge 2°30 m). i
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