Full text: Die Bewohner der Insel Tumleo, Berlinhafen

  
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Stelle von innen den Stein vorhalten, damit ein Gegendruck da ist. Durch diese Arbeit 
wird in etwa 5—8 Minuten ein ziemlich rundes Gefäß hergestellt, welches oben eine 
Öffnung hat von etwa 7—10 cm Breite und einen Inhalt von 2—3 Z. Während der Arbeit 
ruht das herzustellende Gefäß in der vorhin genannten Topfscherbe, deren Durchmesser 
eine gute Spanne betragen mag, oder es wird nach Bedarf auch in die Hand genommen, 
besonders wenn unten der Boden von außen glatt geschlagen wird. Im Innern streicht 
man schließlich noch, nachdem der Topf eine ziemliche Form angenommen hat, mit 
einem nassen Finger den Boden nett glatt. In eben dieser Topfscherbe wird das Gefäß dann 
auch etwa 24 Stunden zum Trocknen aufgestellt an der Seite des Hauses unter dem 
Außendache. Die erste Arbeit ist nämlich jetzt an dem Topfe geschehen. Einen Tag 
später, wenn die Lehmmasse etwas mehr trocken ist, folgt die Fortsetzung. Diese beginnt 
vielfach damit, dass man den Topf zunächst in eine neue Topfscherbe bringt; oft aber, be- 
sonders wenn man nicht so viele alte Topfhälse hat, behält man die erstere. bei, wie 
man auch schon sogleich von Anfang an einen tjamdj nehmen kann. Dieser ist 
aus dem Halse eines gewöhnlichen Topfes hergestellt und hat etwa 7—10 cm Höhe. Es 
wurde schon gesagt, dass die gewöhnlichen Töpfe sich am Halse etwas verengen und 
dann nach außen hin ausgebogen sind. Die neue Form wird so aufgestellt, dass 
der frühere Rand des Topfes auf dem Boden steht. In die Form hinein auf die Aus- 
buchtung legt man etwas Bast vom Cocosblattstiele. Auf diesen setzt man den unfertigen 
Topf. Der Bast verhindert, dass das noch weiche Material des neuen Gefäßes sich am 
Boden durchdrücke. Ist der Topf so aufgestellt, so setzt sich die Töpferin platt auf den 
Boden. Die Topfform mit dem Topfe nimmt sie zwischen die Beine, in der Rechten hält 
sie den Sehlägel, in der Linken einen plattrunden Stein. Rechts neben ihr steht eine 
Coeosschale mit Seewasser. Jetzt geht's an die Arbeit. Zunächst wird der Rumpf des 
Topfes in die gehörige Form gebracht. Die Rechte bringt das Stäbehen ins Wasser, lässt 
etwas davon auf den Stein träufeln und dann wird der Topf langsam rund herum mit 
dem Schlägel bearbeitet. Bei jedem Sehlage des Schlägels von außen, presst die Linke 
den Stein an die Innenseite der Topfwand auf der entsprechenden Stelle fest. Das Be- 
feuchten des Schlägels und des Steines soll das Festkleben dieser beiden Instrumente an 
der Topfmasse verhindern und zugleich den Lehm durch die Anfeuchtung biegsamer 
machen. Das Bearbeiten mit Sehlägel und Stein gibt dem Topfe die richtige Form und 
macht zugleich die Lehmmasse immer zäher und geschmeidiger. In etwa einer Stunde 
ist die Töpferin mit dem unteren Theile des Gefäßes fertig. Jetzt kommt der obere Theil, 
der Hals, an die Reihe. Der Stein wird jetzt oben am Rande angesetzt, und die Topfwand 
mit dem Schlägel bearbeitet; so wächst allmählich durch verschiedene Manipulationen der 
Hals heraus. Ist derselbe ziemlich im Rohen fertig, so gilt es, auch dort die Lehmmasse 
zu glätten und ihr die riehtige Form zu geben. Das geschieht auch wieder durch An- 
schlagen mit dem Schlägel und mit dem Steine innerhalb und außerhalb des Topfhalses. 
In etwa einer halben Stunde ist auch diese Arbeit fertig, Nun muss der Topf noch am 
Boden innen schön geglättet werden; solehes geschieht durch Streichen mit den ange- 
feuchteten Fingern und durch Anschlagen mit dem Steine. Während der ganzen Arbeit 
ruht der Topf meist auf der vorhin beschriebenen Form. Nach Bedarf wird er jedoch auch 
in die eine Hand genommen und so geformt. 
Ist diese Arbeit fertig, so kann man darangehen, den Topf mit Verzierungen 
zu versehen, wenn man einen verzierten Topf herstellen will. Die Verzierungen sind bei 
den Töpfen meist nur am oberen Rande oder Halse angebracht. Sie sind theils erhaben, 
theils eingekratzt. Erstere macht man mit der Hand, letztere mit einem Holzsplitterehen. 
Die erhabenen Verzierungen stellen manchmal zwei Ringe dar, die etwa !/, cm breit 
  
  
  
  
 
	        
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