Lager führten, zerstören. Nicht einmal diese
leßte Zuflucht ward ihm gegönnt. Franzisko
de Toledo, der damals als Statthalter in Peru
residierte, ließ neununddreißig Verwandte des
Inka fangen. Er war ein würdiger Gesinnungs-
genosse Pizarros. Nicht mit offener Gewalt,
sondern mit Hinterlist ging er an sein Henker-
werk. Die neununddreißig vornehmen Inka
wurden zwangsweise unter dem Schein einer
Ehrung in einer verseuchten Gegend ange-
siedeli! Schon vor dem Ende des ersten Jah-
res waren achtunddreißig dem Klima erlegen!
Dann schickte er einen General aus, den
lekten Inkakaiser zu fangen. Nur eben, weil
er ein Inka war, denn er lebte ja: wie ein
scheues Wild in den Wildnissen der Berge.
Inka Tupak Amaru war mürbe geworden
und dachte an keinen Widerstand. Er baute
ein Floß und suchte mit dem Rest seiner
Schäke den Amazonenstrom hinab zu ent-
kommen. Wäre es geglückt, vielleicht wäre er,
ein zweiter Manko Kapak,: einem wilden In-
dianerstamme irgendwo im Urwald des Ama-
zönenstromes als Zivilisator erschienen und
hätte ein neues Friedensreich des Sonnen-
gottes errichtet. Nicht einmal auf der Flucht
ließ man ihm Ruhel » Seine Verfolger holten
ihn ein. Ohne Schwertstreich ergab sich der
le&te Inka seinem Geschick!
Man führte ihn vor den Statthalter, stahl ihm
seine leßten Schäße, die der General zur Be-
lohnung erhielt, der ihn gefangen, und machte
diesem: friedlichen Manne, : der sein ganzes
Leben in den Bergen verbracht, der keine
Schuld auf dem Gewissen irug, als daß er
eben-ein-Inka war, den peinlichen Prozeß.
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