Full text: Bei den Flibustiern auf Cuba

    
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Inzwiſchen war der Abend hereingebrochen, doch in kurzer Zeit 
der Aufgang des Mondes zu erwarten, ſo daß man wenigſtens deut⸗ 
lich um ſich ſehen würde, wenn die Banditen erſchienen. Während 
der junge Deutſche mit zwölf ausgeſuchten Leuten, die ſämtlich mit 
Hinterladern und Hirſchfängern bewaffnet waren, ſich nach der Villa 
hinüber begab, hatte Don Ramon durch die Dienerſchaft die Vor— 
treppe an der nach dem Garten zu gelegenen Veranda entfernen und 
den Eingang, ſowie die ganze Brüſtung mit Matratzen und Baum— 
wollſäcken verbarrikadieren laſſen. Weltmann hatte ihn nämlich darauf 
aufmerkſam gemacht, daß es wohl mit Sicherheit anzunehmen wäre, 
die Banditen würden ſich durch den Park und den Garten der hintern 
Front der Quinta nähern, um deren Bewohner womöglich im Schlafe 
zu überraſchen, und das Wohnhaus auszuplündern, in dem ſie größere 
Geldſummen und wertvolle Schmuckſachen vermuteten. 
Es war inzwiſchen zehn Uhr geworden; der Mond ſtand hoch 
an dem mit Sternen überſäten Himmel und verbreitete Tageshelle. 
Die Damen hatten ſich in das Wohnzimmer zurückgezogen und er⸗ 
warteten mit ängſtlichem Herzklopfen den bevorſtehenden Angriff der 
Banditen; die weibliche Dienerſchaft war in der im Souterrain be— 
findlichen Küche verſammelt, die ſie nicht verlaſſen ſollte. 
„Ich glaube, lieber Freund,“ bemerkte Don Ramon, der auf 
der hintern Veranda in einem Seſſel ruhte, zu dem an der Brüſtung 
ſtehenden Weltmann, „daß wir die verdammten Halunken jetzt jeden 
Augenblick erwarten können.“ 
„Vor Mitternacht dürften ſie ſchwerlich eintreffen, Don Ramon,“ 
entgegnete der junge Mann. „Da ſie keine Ahnung davon haben 
können, daß wir ihre Abſicht auf die Anſiedlung entdeckten, ſo werden 
ſie ſicherlich mit dem Ueberfalle ſo lange warten, bis alles hier in 
tiefem Schlafe liegt. Ich habe übrigens einen von Ihren Dienern, 
der Sie in den Krieg begleitet hat, bis zur Grenze des Parkes vor⸗ 
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