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geſchickt, um uns rechtzeitig von dem Anmarſche der Bande zu be—⸗
nachrichtigen.“
„Das war geſcheit von Ihnen, mein Sohn,“ ſagte Don Ramon.
„Man ſieht, daß Sie ein tüchtiger Feldſoldat ſind.“
Doch hatte ſich Weltmann in ſeiner Vorausſetzung geirrt, denn
es war kaum eine halbe Stunde verſtrichen, ſo traf der als Vedette
aufgeſtellte Kreole eiligen Laufes bei der Villa ein mit der Meldung,
daß ein ſtarker Trupp Banditen ſich durch den Park nähere.
Don Ramon befahl den an der Brüſtung aufgeſtellten Leuten,
ſich hinter der Bruſtwehr niederzuknien, damit ſie nicht ſogleich von
außen bemerkt werden könnten, und ihre Gewehre ſchußfertig zu
machen, doch ſolle keiner eher ſchießen, als bis er „Feuer!“ komman—⸗
diert habe.
Nach etwa zehn Minuten erſchien auf dem Hauptwege des
Gartens eine Schar von wenigſtens fünfzig Bewaffneten — nicht von
einigen dreißig, wie Weltmann angenommen hatte — deren zerlumptes
Ausſehen ſie ſchon als das kennzeichnete, was ſie wirklich waren.
Als die Banditen ſich bis auf fünfzig Meter der hintern Front
der Villa genähert hatten, ſtutzten die vorderſten, ſobald ſie die Abweſen—
heit der Vortreppe ſowie die Verrammelung des Eingangs gewahr wur—
den. In dieſem Augenblicke gab Don Ramon den Befehl zum Feuern und
ſofort krachte eine Salve von zwanzig Schüſſen den Banditen ent—⸗
gegen, die vollſtändig überraſcht hinter die nächſten Gebüſche ſprangen
und von dort aus ein lebhaftes Feuer auf die Verteidiger eröffneten,
das indes gänzlich wirkungslos war, während wohl über ein halbes
Dutzend von ihnen tödlich getroffen auf dem Wege liegen geblieben war.
Der Anführer der Bande ſchien ein kriegserfahrener Mann zu
ſein, denn nur kurze Zeit unterhielt er das Feuer auf die hintere
Front des Hauſes, dann ſandte er ein Dutzend von ſeinen Leuten
nach der rechten Giebelſeite, um dort die Brüſtung zu erſteigen, wäh—
Aaine Zubuſtier. 9
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