ſicht mit der Begründung ab, daß dieſe Bucht vollkommen
ungeſchützt liege und keineswegs der Schilderung entſpräche,
die Drake von ihr gegeben hat.
In dieſem Hafen trafen die Engländer mit Küſten⸗
ſtämmen zuſammen, die ihnen zu ihrer größten Verwunde⸗
rung göttliche Verehrung entgegenbrachten. Die dem Reiſe⸗
bericht eingefügte Schilderung dieſer Bewohner iſt von größtem
Intereſſe, da dieſe kaliforniſchen Stämme bereits kurze Zeit
nach Drakes Beſuch unter europäiſchen Kultureinflüſſen ſtark
an Eigenart verloren haben.
Am 23. Juli trat Drake die Weiterfahrt an. Da die
Kälte weiter geſtiegen war und der Wind immer noch aus
Nordweſten blies, gab er ſeinen Plan, die Bacallaosſtraße
aufzuſuchen, endgültig auf und ſegelte weſtwärts nach den
Molukken.
68 Tage lang ſahen die Engländer nichts als Himmel
und Waſſer; am 30. September wurden unter 8 Grad einige
Inſeln geſichtet, von deren Bewohnern man Kokosnüſſe und
andere Nahrungsmittel einhandelte. Der Eindruck, den die
Engländer von dieſen Inſelbewohnern hatten, war wenig er⸗
freulich, denn was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, wurde von
den Eingeborenen geſtohlen.
Um welche Gruppe von Inſeln handelt es ſich nun hier?
Drake nennt ſie „Diebsinſeln“, eine Bezeichnung, die Magal⸗
hães den von ihm 1521 entdeckten Marianen beilegte. Dieſe
Inſelgruppe kann Drake jedoch unmöglich angelaufen haben,
ſie liegt viel zu weit nördlich, vor allem trifft die von Fletcher
gegebene Kulturſchilderung dieſer Bewohner nicht auf die
dortige Bevölkerung zu. Burney iſt geneigt, dieſe Inſeln der
Palau⸗Gruppe zuzurechnen. Gegen dieſe Auffaſſung wendet
ſich der Stuttgarter Profeſſor Auguſtin Krämer, der lange
Zeit auf den Palau⸗Inſeln wiſſenſchaftliche, vor allem völker⸗
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