Walter Lehmann
Sprache teils rein, teils mit Mixteken und Mexikanern vermischt ge-
sprochen wird, sowie für Alixtae im weiter westlich gelegenen Distrikt
Alvarez. Orozco y Berra identifiziert jedoch irrtümlicherweise das alte
Yope mit dem Ohocho von Oaxaca, dem Popoloca von Puebla, dem Teco
von Michoacan und dem Pupuluca von Guatemala (p. 596). Für die Provinz
der „Yopes“ gibt er (p. 236) im Westen die Quitlateken, im Süden ?die
pazifische Küste, im Norden die Oohuixca, im Osten die Mixteken an. Unter
den Sprachen des Staates Guerrero verzeichnet Alfonso Luis Velasco
(Geografia y Estadistica de la Rep. Mex., Tomo X, Mexico 1892, p. 211)
allgemein das Mixtekische, Tlappanekische, Tlaxcaltekische (Nahuatl),
Amusgo und Cuitlatekische (nicht zu verwechseln mit Cuicatekisch). Ins-
besondere führt er das Tlappanekische neben dem Mexikanischen, Mixteki-
schen, Amusgo und Tlaxcaltekischen für den Distrikt Allende auf, der
die Ortschaften Ayutla, Cuautepec, Copala, San Luis und Azoyü umfaßt
(l. e. p. 161). Velasco (p. 208) bemerkt noch, daß nur an der Grenze
von Oaxaca und an den Küsten sich „einige Mixteken, Amusgos und
Tlappaneken“ im Staate Guerrero finden. Die tlappanekische Sprache
gibt er noch für die Ortschaft Atlixtac') an (p. 183) im Distrikt Alvarez,
sowie für den Distrikt Morelos des Staates Guerrero (p. 150), in welchem
Tlapa liest.
Coatlapanecas werden mit Cuhuixco zusammen von Tezozomoc
(cap. 60 p. 455) bei den Feierlichkeiten des Leichenbegängnisses des
mexikanischen Königs Tizoc erwähnt; erstere stehen wohl mit unseren
Tlappaneca in Verbindung.
Als Feinde der Mexikaner zur Zeit Motecuzomas II zählt Tezozomoe
(cap. 86 p. 590) außer den Yopitzinca noch Tlaxcalteca, Tliliuhquitepa,
Huexotzinca, Cholula, Öuextlan, Meztitlan, Mechoacan usw. auf. Zur
Krönung König Ahuitzotls werden auch u. a. die Yopi eingeladen (Tezo-
zomoc cap. 63 p. 478, 477). König Axayacatl unterwarf sie und führte
den Xipe-Kult in Mexico ein, weshalb er auch in der Tracht dieses Gottes
im Öodex Cozcatzin dargestellt wird. Mit diesem historischen Ereignis
steht der mit Xipe-Emblemen auf der einen und mit dem Datum yei
calli „3 Haus“ = 1469 n. Chr. auf der anderen Seite versehene „Ühimalli-
Stein“ von Uuernavaca (Quauhnahuaec) in Verbindung. Unter den Xipe-
Trachtstücken des Königs wird auch die vergoldete Trommel des Gottes,
das Yopi-ueuetl erwähnt (Tezozomoe, cap. 48 p. 404), und Yopi-huehuetl
heißt der dritte Sohn des Königs Axayacatl (Tezozomoe cap. 82 p. 572).
Dies deutet alles auf die Yopi-Tlappaneca hin, bei denen die Verehrung
Xipes in besonderem Schwange war. Darum heißt auch die spitze
Mütze des Gottes Xipe yopi-tzontli, die übrigens auch bei den Tzapo-
teken des pazifischen Küstenlandes die übliche Kopfbedeckung war
(Seler, Kommentar zum Cod. Borgia I p. 177). Yopico „am Ort der
(im Codex Mendoza) wird im Ms. de 1598 (s. Seler, Sitzg. Ber. d. K. Preuß, Ak. d.
Wiss. Phil.-Hist. Cl. 1918, LIII p. 1034, tlatla uhqui yexie „am roten Fuße“ inter
pretiert. Die Couixca, in deren Lande diese Ortschaft damals lag, werden eben
dort (p. 1039) unter: 14 Stämmen aufgezählt.
1) Vgl. Alixtac bei Orozeo y Berra,