Der Aufbau der Union.
Der Aufbau der Anion.
Vom Altlantiſchen Ozean zum Miſſiſſippi.
Die dreizehn bisherigen engliſchen Kolonien hatten ihre Freiheit erkämpft:
Nenhampſhire Maſſachnſes Rhode 38und on—
necrttent Neuyork Nenſerſey Pennſopanten Ded—
ware Marpyftand VBirginten Nordeagaro in a——
lbina und Georgien hatten ſich zu einem neuen Staatsweſen verbunden.
Die europäiſchen Mächte hatten, dank der ewigen Eiferſüchteleien derſelben unter—
einander, nichts dagegen einzuwenden und erkannten in verhältnismäßig kurzer
Zeit die volle Gleichberechtigung des neuen Staatengebildes an, obwohl kein ge—
kröntes Haupt an der Spitze ſtand, ſondern nur ein ſchlicht bürgerlicher, vom Volke
ſelbſt gewählter Präſident. Selbſt die Engländer, die infolge ihres krämerhaften
Egoismus und Herrendünkels ein Land verloren hatten, das viel größer war,
als ihr geſamtes Stammland England, Schottland und Irland zuſammengenommen,
mußten gute Miene zum böſen Spiel machen und die Selbſtändigkeit ihrer bis—
herigen Kolonien anerkennen.
In Anbetracht der ungeheuren Ausdehnung des Kontinentes erſtreckte ſich
der neue Freiſtaat aber noch nicht gar weit ins innere Land hinein; er war kaum
mehr zu nennen, als ein breiter Küſtenſtreifen am Atlantiſchen Ozean. Dieſe Küſte
war unbeſtrittener Beſitz, etwa von der Penobſcotbai im Norden bis an die Grenzen
Floridas im Süden, welch letzteres Land den Spaniern gehörte. Den vereinigten
dreizehn Kolonien hatten ſich, aber erſt nach dem Inkrafttreten der Konſtitution
und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch noch Bermont, Kentucky
und Tenneſſeſe angeſchloſſen, und die Zahl 18 auf 16 Staaten erhöht. Ver—
mont hatte ſich zwar auch ſchon an dem Unabhängigkeitskriege tapfer beteiligt,
aber es war damals noch nur ein Teil von Neuyork; Kentucky war von Virginien
aus koloniſiert und Tenneſſee von Nordcarolina aus bevölkert worden. Mit den
beiden letzteren Staaten erreichte die Republik nun in ihrem ſüdlichen Teile nn
den Aiſſi ſſippi.
In ihrem nördlichen Teile waren Anſiedler noch kaum bis zum Erieſee vor⸗
gedrungen. Am nordöſtlichen Ende dieſes Sees, wo der Niagarafluß beginnt und
heute die große Stadt Buffalo liegt, ſtanden cige Blockhütten, die von Jägern
und Trappern angelegt worden waren und als der äußerſte Außenpoſten betrachtet
werden durften. Weiter nach Weſten ſtieß man in weiten Abſtänden vielleicht noch
auf eine oder die andere Siedlung, aber darüber hingus war alles nur von wilden
Indianern bewohntes und ſonſt völlig unbekanntes Land. Man wußte in den
Freiſtaaten nur, daß über das breite Tal des großen Stromes, ſowie über das
weitere, ſchier unermeßliche Land bis zum fernen, fernen Stillen Ozean die Fran—
zoſen und die Spanier als auf ihr Beſitztum Anſpruch machten. Mit deren n
tiſchem Beſitz war es freilich auch nicht weit her.