Notizen und Uebersichten. 237
setzen. Ueber die Shan erfahren wir, dass sie eben so wenig Barbaren
sind, wie die Siamesen oder Chinesen. Herr Lacouperie giebt in seiner
Einleitung einen Ueberblick úber ihre Herkunft und Geschichte; er ver-
legt ihre Heimath in die Kimlung-Berge, nördlich von Setchuen, süd-
lich von Schensi. Sein bald erscheinendes Werk „China before the
Chinese“ muss auf Grund dieser Mittheilungen mit doppelter Spannung
erwartet werden. (Times.)
Fiir die Deutschen Schutzgebiete in Neu-Guinea sind folgende
amtliche Bezeichnungen eingeftihrt worden:
Kaiser Wilhelm-Land, das der Nordkiiste angehórige Gebiet;
Friedrich Wilhelm-Hafen, der am 18. October v. J. von Cpt.
Dallmann entdeckte Hafen (ca. 5° 30 S. B.), nordwestlich von Port
Constantin; Prinz Heinrich-Hafen, etwas nördlich von dem letzteren.
Der Friedrich Wilhelm-Hafen ist von S. M. S. „Elisabeth“ untersucht
worden; durch eine vorliegende Insel blieb die Einfahrt bis vor Kurzem
unbeachtet; der Hafen ist gross, geschützt und für Schiffe jedes Tief-
gangs geeignet; fünf Flüsse münden in denselben. Auf Grund der
in London gepflogenen Verhandlungen werden die Huon-Bai, die
Inseln Long und Rook (Ruk), sowie die Küste bis zum 8.° S. B.,
südlich von Hercules-Bai, dem deutschen Schutz-gebiet zugerechnet
werden. Die Westgrenze des letzteren läuft von der Humboldt-Bai
längs des 141. E. L. Gr. bis zum 5. Breitegrad; die Südgrenze
legt sich in einem stumpfen Winkel an, in dem Schnittpunct des 141.°
E. L. und 5.” S. B., und folgt letzterem bis zur Nordküste in der Gegend
der Hercules-Bai.
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