Full text: Das Haus im Xingú-Quellgebiet

  
  
  
Das Auetódorf bestand aus acht Sippenhäusern!, und der ganz in der Náhe be- 
findliche Wohnplatz der sogenannten Arauiti, dessen Bewohnerschaft sich aus 
Auetömännern und Yaulapitifrauen zusammensetzte, aus zwei Häusern?. Das 
erste Dorf der Yaulapiti zählte sechs Häuser, von denen mehrere schon stark 
verfallen waren?, das zweite neun, von denen aber nur vier gute Wohnhäuser 
waren, während es sich bei den fünf übrigen um baufällige Hütten handelte‘. 
Von den vier Dörfern der Kamayura besaß das erste vier, das zweite sieben 
Sippenháuser*, das dritte zwei Sippenhäuser und außerdem ein verfallenes 
Haus und dazu noch einen Neubau, das vierte, wie erwähnt, nurein Haus. Die 
Dörfer der Trumai bestanden aus sieben bis acht und vier bis fünf Häusern, 
je nachdem wir in jedem Dorfe ein Haus als Festhütte annehmen oder nicht‘. 
Die Lage der einzelnen Sippenhäuser eines Dorfes zueinander ist da, wo wir 
es mit mehreren Häusern zu tun haben, eine derartige, daß sie sich im Kreise 
um einen in der Mitte freibleibenden Platz gruppieren, den taséra der Bakairi. 
Was die Lage der einzelnen Dörfer zueinander anlangt, so ist dieselbe 
so beschaffen, daß das einzelne Dorf mit seinen Nachbardörfern durch 
Verkehrswege zu Lande und zu Wasser in Verbindung steht, mögen diese 
Nachbardörfer nun von Indianern derselben oder verschiedener Stammes- 
zugehörigkeit bewohnt sein. So war nach v. d. Steinens Beobachtungen in 
dem letzten Bakairidorf deutlich zu erkennen, daß es sich bei ihnen um die 
den übrigen Kalisehustimmen zunächst wohnenden Teile ihres Stammes 
handelte, da vielerlei Importware bei ihnen vorhanden war, die auch als solche 
bezeichnet wurde. Schon aus dem dauernden oder vorübergehenden Auf- 
enthalte zahlreicher Fremden derselben oder verschiedener Stammeszugehörig- 
keit in den einzelnen Dörfern kommt deutlich zum Ausdruck, daß sich überall 
Verbindungswege zwischen den einzelnen Wohnplätzen befinden’. Einbesonders 
starker Fremdenverkehr herrschte z. Z. der v. d. Steinenschen Expedition im 
Auetödorfe. Es wurden dort Waura, Yaulapiti, Kamayura, Mehinaku und 
sogar ein Bakairi aus dem letzten Batovydorfe angetroffen ‘®. 
1 Nach Mitteilung Herrn Wilhelms v. d. Steinens. 
? K.v.d. Steinen, Unter den Naturvölkern 111. 
2 Ebenda 112, 
* Ebenda 115, 
5 Ebenda 160. 
* Ebenda 124; Hermann Meyer gibt an, daß das von ihm besuchte Trumaidorf 
aus sieben Häusern bestand, in deren Mitte sich die Festhütte befand; Hermann Meyer, 
Über seine Expedition nach Zentralbrasilien 1. c, 190, 
"K.v.d. Steinen, Unter den Naturvölkern 86 99 115; derselbe, Durch Zentral- 
brasilien 172, 
* Derselbe, Unter den Naturvölkern 110; vgl. Über den Fremdenverkehrin den Kalisehu- 
dörfern auch Max Schmidt, Die Aruaken ein Beitrag zum Problem der Kulturverbreitung 45. 
456 [16] 
  
 
	        
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