Full text: Schilderung der Reise (1)

  
   
Bei den Taulipane am Roroıma 105 
ÄNMMIRDIHRDLERILETTDRRTEEUDERIIDERULEDIDUITBRTIDHEDEADRTRRIRERTERDIN ION D00000000000000000000000000002000000000000000100000000000000000000000000202:0000000000000000000000000200002000200000000000000 0000000000008 Ir 
saftl, gewürzt; eine Spezialität der Taulipáng. An Früchten haben sie Ba- 
nanen, Cará?, Bataten, Yurumú (eßbare Kürbisse), große, flache Bohnen und 
Mais verschiedener Art und Färbung. Auch wurde mir eines Tages eine halbe 
unreife Ananas zum Kauf angeboten. 
Meine Leute klagen über die unzureichende Nahrung. Deshalb habe 
ich am 29. September Per& mit meinem Drilling, den Majonggöng mit dem 
Winchester und einige Taulipáng mit englischen Flinten nach Westen in den 
Wald geschickt, damit sie Wildschweine jagen. Selemelá hat sie auf seinem 
Marsch mehrmals schießen hören. Am 2. Oktober kommen sie zurück mit 
einer Kiepe voll gerösteten Wildbrets, Hirsch und Inambü (Rebhuhn). Der 
phlegmatische Peré hat sie erlegt. Er ist nicht wenig stolz auf seine Leistung 
und zieht sich bald wieder in seine geliebte Hängematte zurück, die er auch 
am Tage nur ungern verläßt, wenn ihm nicht andere Freuden winken. Seine 
energische bessere Hälfte hat er in Koimélemong zurückgelassen. Er steht 
gewaltig unter dem Pantoffel, wenn man hier so sagen darf, und verdankt 
die Erlaubnis mitzugehen nur meiner Fürsprache. 
Zu den Ingarikó, deren Maloka nur zwei Tagereisen von hier im Osten 
liegen soll, sind schon am Tage unserer Ankunft zwei junge Taulipäng als 
Boten gegangen, um einige von diesen berüchtigten „Waldbewohnern“? hier- 
her zu holen. 
Am 2. Oktober schicken wir zwei Taulipäng von Denöng aus, um den 
Weg zum Roroima aufzuhauen. Schon abends kehren sie zurück. Sie sind 
bis zum Gipfel gewesen und haben einen guten Weg gebahnt, sodaß wir nicht 
allzu große Schwierigkeiten haben werden und Hin- und Rückweg in einem 
Tag bewältigen können, denn droben, in Wolken gehüllt, wie sich der Gipfel 
jetzt meistens zeigt, die Nacht zu verbringen, muß bei der Kälte wirklich 
kein Vergnügen sein. 
Kirmes in Denöng! Am 3. Oktober kommt gegen Mittag ein schlanker 
junger Mann von drüben im Schmuck, der Sohn des Häuptlings, und über- 
bringt uns die offizielle Einladung zum Fest: der Parischerä sei bereit! Meine 
Leute bemalen sich des Festes würdig, sehen aber neben den schönen, nackten 
Menschen wie eine verlodderte Zigeunerbande aus. Um drei Uhr gehen wir 
hinüber und werden von dem Häuptling und seiner Frau und einigen anderen 
älteren Leuten freundlich empfangen und sofort mit Kaschiri traktiert. Die 
Tänzer warten schon bei der nächsten Maloka und kommen dann in langer 
1 Der Blausäure enthaltende Saft der Ma- netes Gewürz liefert. 
niokwurzeln wird dadurch entgiftet, daß  * Dioscorea; rotviolette oder gelbe Knol- 
er zu einer braunen, sirupdicken Masse lenfrucht, ähnlich unserer Kartoffel. 
eingekocht wird, die, mit feingestoßenem  * Ingarikög oder Inga likög hen 
rotem Pfeffer gemischt, ein ausgezeich- „Leute, die im dichten Walde leben . 
 
	        
© 2007 - | IAI SPK
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.