Full text: Schilderung der Reise (1)

  
  
  
Bei den Taulipang am Roroima 11 
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ständiger. Also deshalb ist unser schlauer Häuptling in den letzten Tagen 
so oft hinüber gewandert! Tief in der Nacht kommt er noch einmal in unsere 
Hütte gekrochen und hat eine längere Unterredung mit Peré, der auch eine 
Flinte kaufen will. Am nächsten Morgen ist er schon um 5 Uhr drüben beim 
Flintenhandel. Gegen 8 Uhr kommt er mit zwei Flinten an. Er hat sie für 
Hängematten gekauft, die er später liefern will. Eine Flinte will er Peré 
zum Selbstkostenpreis überlassen. Der Handel scheint ihn auch noch ,,Auf- 
geld“ gekostet zu haben. Wenigstens sehe ich die weiße, schwarzgestreifte 
Jacke mit den Knöpfen für die Leutnantsachselstücke auf dem sonst nackten 
Leib des Häuptlings von Denöng. Ein Kind hat das Röckchen an, das bisher 
sein jüngster Sohn trug. Auch anderer Handel ist gemacht worden. So ha- 
ben Pitá und der Majonggöng mehrere Meter leuchtend roten Kattuns er- 
standen für Schambinden. 
Selemelä erhält als Mietspreis für die Hütte eine Axt und als weiteres 
Geschenk ein Päckchen Angelhaken. Doch er bleibt gekränkt wegen unserer 
Freundschaft mit den Leuten von Denöng, die wieder sämtlich erschienen 
sind. Die Indianer suchen noch zu guterletzt möglichst viel zu erlangen, 
aber man gibt es gern, wenn sie so recht freundlich darum bitten. Der Ab- 
schied wird uns allen schwer. Die lose Mädelbande begleitet uns noch ein 
gutes Stück. Sie schütteln uns so und so oft die Hand mit freundlichem: 
„menapoi pipi! mietukat kenang “ („Kehre zurück, Bruder! Komm ein an- 
dermal wieder!“) Sie balgen sich mit meinen jungen Leuten herum und rei- 
ben ihnen Erde und Sand ins Gesicht. 
Mit der weiblichen Unschuld scheint es hier ebenso schlecht bestellt zu 
sein, wie am Uaupés und anderswo. Aus den Redensarten meiner Leute kann 
ich dies deutlich erkennen. Zwei von meinen Helden haben sogar ihre neuen 
Hängematten als Liebesopfer hier gelassen! Aber welcher vernünftige 
Mensch kann es den Mädchen verdenken? Es ist eine außerordentlich 
stramme, feurige Rasse, mit gesunden Sinnen begabt, und der Überschuß an 
Weibern ist groß. — Lassen wir ihnen den Spaß! — — — 
Zum Abschied einige Schüsse. Lebewohl, rosiger Fels! 
KOCH-@GRÜNBERG, Vom Roroima zum Orinoco, Bd. I. 
  
  
 
	        
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