Full text: Schilderung der Reise (1)

  
Die letaten Tage in Koimelemon 
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Am 20. Oktober kommt wieder ein Trupp Indianer von Norden. Die 
einen sagen, es seien Taulipäng, die anderen, es seien die längst erwarteten 
Arekuná vom Caröni. Mein Pirokai, der alle Vorzüge und Fehler eines Die- 
ners hat, bestreitet das letztere, aber, ich glaube, aus Bequemlichkeit, um 
nicht bei einer Sprachaufnahme assistieren zu müssen. Auch ist meine Zeit 
um. Ich hoffe, später noch im Westen diese Sprache, die ja dem Taulipäng 
sehr nahe verwandt ist, aufzeichnen zu können. Bei den Guinaú sollen Are- 
kunä wohnen, sagt der Majonggöng. 
Am nächsten Morgen nehmen wir herzlichen Abschied von unseren 
Freunden. P. Adalbert begleitet uns ein gutes Stück weit. Sie hätten uns 
gern noch Wochen hier behalten. Es waren schöne, ruhige Tage, überaus 
wohltuend für Körper und Geist. Nie werde ich diese prächtigen Menschen, 
so verschieden und doch so gleich in ihrer Güte, vergessen! Es war ein wirk- 
licher Lichtblick in diesem wilden Wanderleben. 
10. KAPITEL. 
DIE LETZTEN TAGE IN KOIMELEMONG 
UND SAO MARCOS. 
Der Weg führt in östlicher Richtung über die Anhöhe, auf der die vier 
Malokas liegen. Man hat von dort einen guten Blick auf die umgebenden Ge- 
birge bis zum alle überragenden Mairari-Gebirge im Osten. 
Wir schreiten immer nahe dem linken Ufer des Surumü über eine Anzahl 
kleiner Bäche, die ihm zufließen. Das Uraukaima-Gebirge zieht in einiger Ent- 
fernung auf der anderen Seite parallel dem Fluß. Die Gegend ist hügelig, 
das Gestein Granit mit Quarz. An einem Bache treffen wir den alten Häupt- 
ling Adäo vom Majary mit einigen seiner Wapischäna. Sie sind auf dem 
Wege zur Mission, um sich dort anzusiedeln. P. Adalbert wird nicht sehr 
erbaut davon sein, denn es ist eine ganz verkommene Gesellschaft. 
Nach den Fleischtöpfen des guten Br. Caspar schmeckt uns das Früh- 
Stück nicht besonders. Auch strengt uns der Marsch sehr an. Wir Europäer 
haben beide heftige Kopfschmerzen, wahrscheinlich von der Blendung der 
sonnegliihenden, hellen Savanne. 
Nach fünfstündigem Marsch kommen wir zu einer großen Baracke, wo 
wir übernachten. Peré, den ich zwei Tage vorausgeschickt habe, erwartet 
Uns hier mit Wildbret und Fischen. Auf dem jenseitigen Ufer liegen zwei 
Makuschi-Hütten brasilianischen Stils. Sie gehören einem Vaqueiro der Mis- 
  
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