184 Im Inselgewirr von Maraca
PIANISTEN DIN TTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTETTTTTTTTERTTN
Fahrt erreichen wir dann eine große Stromschnelle, die von den Majonggöng
Kumi-söde genannt wird. In ihr haust ein Schwiegersohn der Wassermut-
ter Rató, der Boote und Leute auf den Grund zieht.
Zur Rechten findet sich eine alte Wüstung der Purukotö. Hier hat der
Vater von Mönekai gewohnt. Hier ist später Mönekai selbst auf der Rück-
reise von den Majonggöng mit seinem Boot untergegangen und hat fast alles
verloren.
Auf eine längere ruhige Strecke folgt wieder eine Reihe heftiger Strom-
schnellen, die weit gefährlicher sind als ein einzelner hoher Fall, da man sie
mit voller Ladung passieren muß. Die Kanäle, die mit dem Arm Maracá in
Verbindung stehen sollen, werden immer häufiger. Am linken Ufer zeigt
sich eine weitere Wüstung der Purukotó. Mit Einbruch der Nacht lagern wir
auf einer Insel.
Wir haben wieder eine Menge großer Fische gefangen. Als ich einen
starken Pacú aus dem Wasser ziehe, meint Akúli: „Das kommt daher, weil
dich die Iläg in die Hand gebissen hat.“ Die Indianer klemmen diese Ameise
um den Leib in ein gespaltenes Hölzchen und lassen sich von ihr in die Arme
beißen. Um das Tier recht wütend zu machen, blasen sie es vorher an. Sie
glauben sich dadurch Erfolg auf J agd und Fischfang zu sichern.
3. Januar. 71, Uhr weiter. Leider sind wir wieder vom Hauptstrom ab-
gekommen und geraten abermals in ein fürchterliches Inselgewirr hinein, in
dem wir fast stecken bleiben. Zahllose kleine Abstürze und zu wenig Wasser.
Wäre der Wasserstand nur einen halben Meter höher, so kämen wir an vielen
Stellen, wo wir jetzt stundenlang Arbeit haben, glatt durch. Es ist der Weg,
den die Majonggöng und Mäku auf ihren jährlichen Handelsreisen einschla-
gen. Er eignet sich wohl für ihre schmalen, leichten Einbäume, aber nicht
für unsere breiten, schwerbeladenen Boote. Schomburgk scheint, auch sei-
ner Karte nach, immer im Hauptstrom geblieben zu sein. Er läßt die eigent-
liche Insel Maracá kurz unterhalb des Kataraktes Eménuli, den er ungenau
Emenari nennt, zu Ende sein und gibt von da einen zweiten Nordarm an,
„der sich 20 Meilen weiter aufwärts von dem Hauptstrom abgetrennt hat!.“
In diesen schmalen Arm, der mit dem Hauptstrom durch zahllose Kanäle in
Verbindung steht, scheinen wir hineingeraten zu sein, denn von Eménuli an
begann das Insellabyrinth, unser Leidensweg. Wären wir im Hauptstrom
geblieben, so wären wir rascher weitergekommen, denn jeder Katarakt und
jede Stromschnelle, mögen sie auch noch so schlimm sein, bieten für größere
Boote einen Weg, wenn nur genug Wasser da ist. So aber treiben wir uns
seit Urumamy schon acht Tage in diesem Gewirr von halbausgetrockneten
Kanälen herum, und die Götter mögen wissen, wo wir eigentlich sind.
1 Rob, Schomburgk: A, a, O, $, 410,