Full text: Schilderung der Reise (1)

  
Bei den Ma onggon 
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Männer. Sie lachen Tränen, wenn ich ihnen meine Niederschrift vorlese, 
besonders bei Bezeichnungen von Körperteilen, die wir gesitteten Europäer 
nicht mit dem rechten Namen zu benennen pflegen. 
Manduca hat mir von fast allen Personen. die ich photographiert habe, 
die Namen angegeben, freilich nur die Spitznamen. Man erfährt wohl immer 
nur diese, wenn man nach den Namen fragt. Ein jeder Indianer hat seinen 
Spitz-und Kosenamen. Auch untereinander hört man sie sich nur mit diesem 
rufen. Der wirkliche Name, den das Kind bald nach der Geburt erhält, 
ist weniger bekannt, bleibt vielleicht ganz in der Familie. Selbst den Spitz- 
namen sagt der Betreffende mit schamhaftem Widerstreben. Gewöhnlich 
muß man einen anderen danach fragen. Die Spitznamen beziehen sich 
häufig auf körperliche Eigentümlichkeiten. So wird hier ein halbwüchsiger 
Junge von auffallend dunkler Hautfarbe allgemein, selbst von seinem 
eigenen Vater, „Mäkorö“ (,Neger“)'! genannt. In der Tat hat er etwas 
Negertypus, wenn er auch sicherlich reinblütiger Yekuaná ist. Es macht 
ihnen stets große Freude, wenn ich sie bei ihren Spitznamen rufe, aber in 
ihr Lachen ist immer ein wenig Verlegenheit gemischt. 
Ein Alter erzählt mir vom Laufe des Ventuari und von den Stämmen, 
die an seinen Ufern wohnen und den Yekuaná nicht verwandt sind. So 
nennter die Yauarána, Wönkiärioder Wönkiädi,Kuraschitiäna, 
Oarämuku, Piaruá und Mäku, die nur eine Abteilung der Piaruá 
seien und ein ganz anderer Stamm als die Mäku des Auari. Ein sagenhaftes 
Volk, ähnlich den Pischaukó im Rio Branco-Gebiet, sind die Tauäni, 
der Schrecken der Nachbarn. Sie gingen als „Kanaime‘ nachts mit einem 
besonderen Pfiff um und töteten die Leute. Die Kenntnisse des Alten 
reichen nordöstlich bis zum Kuyuini, Kuyuwini (Cuyuni), an dem die 
Waidya (Waika, Akawai, Akawoio) wohnten. 
Die Zahl der Bewohner von Mauakünya schwankt zwischen 30 und 60 
Seelen. Es ist; schwer, die wirkliche Bevölkerungszahl einer Maloka fest- 
zustellen. Bei dem ausgesprochenen Wandertrieb der Yekuaná sind fast nie 
alle Bewohner gleichzeitig anwesend, oder es sind umgekehrt fast stets 
Besucher da. Die eigentlichen Bewohner von Mauakünya bilden eine große 
Familie im weiteren Sinne, da sie alle untereinander mehr oder weniger 
blutsverwandt oder versippt sind. 
Hier sieht man endlich ein paar zahme Vögel, die ich bisher in den 
hundereichen Ansiedlungen der Yekuaná vermißt habe, eine Anzahl Papa- 
geien, ein Cuyubim und zwei Jacami, diese zutraulichsten und drolligsten 
aller Vögel, die sich nicht vor dem bösesten Hund, vor keiner Schlange 
1 Vom spanischen negro. 
  
  
 
	        
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