Bei Aaup ¿lino Pita in Koimelemong
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Hütte steht am nördlichen Ausgang des Dorfes, am Wege nach ihrer Heimat.
Dicht daneben erhebt sich ein großer, runder Felsen, auf dem sich tagsüber
immer eine Schar Kinder herumtreibt, auch junge Männer hocken, Pfeile
schnitzen oder sonstige Arbeiten machen. Dort bin ich stets ein gernge-
sehener Gast. Ihr Pfeffertopf ist besonders wohlschmeckend zubereitet
und mit pikanten Zutaten gewürzt. Die Frauen backen für mich dünne,
knusperige Maniokfladen aus feinstem Stärkemehl. Nie fehlt Kaschiri,
dunkles, starkes Payuá oder rotes, leichteres Parákali. Sie kennen neun
Arten dieses Labetrunkes. Mit ihrem kleinen Häuptling, der so viel von
meinem Tabak raucht, habe ich den Namen getauscht, wie es hier zu Lande
Sitte ist. Er heißt jetzt ,,Theodoro**; ich werde „Yuali“ genannt. Wo ich
hinkomme, rufen mich die Leute mit meinem neuen Namen und haben ihre
kindliche Freude daran. Er wird nicht müde, mir alle möglichen Phrasen
und Sätze auf Taulipäng vorzusprechen, oder besser gesagt, ins Ohr zu
brüllen, und er ruht nicht eher, als bis ich sie richtig nachspreche. Große
Genugtuung bereitet es allen, wenn ich mein Pensum in mein Notizbuch
schreibe und bei passender Gelegenheit richtig anwende. Bisweilen sagt
er mir Anzüglichkeiten, und wenn ich diese dann getreulich nachspreche,
gibt es ein schallendes Gelächter bei Jung und Alt, bei Herren und Damen.
Vor wenigen Jahren wüteten hier die Blattern und wurden weit ins
Innere verschleppt. Mehrere Leute tragen die Spuren dieser furchtbaren
Krankheit an sich. ,Theodoro ist ganz mit Narben bedeckt. Einige,
auch Kinder, sind auf einem Auge erblindet. „Ein „bicho“ (Wurm)' hat
das Auge durchbohrt“, so drückt sich Pirokai aus.
Meine besten Freunde sind die Kinder. An manchen Tagen habe ich
dreißig Stück der kleinen braunen Gesellschaft in meiner Hütte. Sieschauen
gespannt zu, was ich treibe, und machen leise flüsternd ihre Bemerkun-
gen dazu. Sie stören mich nicht. Sie warten, bis ich mich zu ihnen wende.
Ich gebe ihnen eine Torpedopfeife. Ich halte ihnen die Ticktacktaschenuhr
ans Ohr, und sie wollen auch das Tierchen sehen, das drinnen spricht.
Ich lasse sie durch die Lupe schauen und hole dann mit diesem Zauber-
instrument die brennende Sonne herunter. Ich zeige ihnen ein großes Tier-
bilderbuch und erkläre den künftigen Jägern die Tiere aus einer anderen
Welt, den haushohen Elefanten, das Kamel mit dem merkwürdigen Buckel
und die Giraffe mit dem langen Hals, die das Laub von den hohen Bäumen
zupfen kann. Ich setze mich wieder zum Schreiben nieder und beobachte
verstohlen, wie ein älterer Knabe den Kleinen die Bilder genau in derselben
1 Auch allgemein „böses Tier“ im Brasilianischen.