Verwandtschaften und Entsprechungen 299
Eos rra ess Sim el E
als Konehu bei den\Warrau. de nimmt ar an, was s viel für sich hat, daß
der Name von dem spanischen. conejo (Kaninchen) abzuleiten sei, und
._daß viele dieser Geschichten afrikanischen Urprungs seien, Die Warrau,
sagt er, „geben den Namen jedem forschen Manne oder jedem Schelm, der
seine Nachbarn stets überlistet. Beide Stämme beanspruchen den Helden
für sich.! Die Arowaken schreiben ihm sogar ihre langen Ohren zu“.2
Roth teilt zahlreiche Abenteuer des Koneso-Konehu mit, von
denen einige mit den von mir gesammelten übereinstimmen oder nahe Ver-
wandtschaft zeigen.
So wird 49 I fast wörtlich von deniWarrau przáhlt, nur daß dort
Konehu einen Menschen mit Inajä-Früchten betrügt. — In einer
anderen Geschichte ruft Konehu dem Jaguar zu, er werde ein großes Stück
Fleisch einen Hügel hinunter werfen. Er rollt aber einen Felsen hinab, der
den Jaguar zermalmt. (Vgl. 49 VIII) Dann zeigt er dem Jaguar einen
angeblichen gelben Stein im Wasser, den Widerschein der Sonne, und läßt
ihn danach tauchen. (Vgl. 49 X) Ferner stützt Konehu einen Berghang, mit
¿$ dem Vorgeben, daß der Berg sonst falle. Er läßt Jäger, die vorüberkommen, | |
/+ an seiner Stelle weiterstützen und geht mit ihrer Jagdbeute davon. (Vgl. | A
3 49 III) A N
In einer Legende der! ¡Arowaken, ‚je mit 49 11 Berührungspunkte
hat, bindet Koneso den Jaguar mit "Liänen an einen Baum fest, damit er 1
nicht vom Winde fortgetragen wird. Der Jaguar verhungert beinahe. Da It
befreit ihn der Aasgeier, nachdem ihm der Jaguar für alle Zukunft eine
Abgabe von seiner Jagdbeute versprochen hat. — Den gleichen Vertrag
schließt der Jaguar mit dem Königsgeier in unserem Märchen (46) vom en: |
„Augenspiel“ (S. 134). se E
Derartige „Betrügerlegenden“ finden sich über einen großen Teil * |
| Amerikas verstreut und stimmen vielfach.wórtlich miteinander überein. Für
den europäischen Ursprung würde sprechen, daß sie stets von Indianern |
y | erzählt werden, die mit Europäern in Berührung gestanden haben. Erland |
4
PRESTO EIER
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¡Nordenskióld hat sie, wie er mir mitteilt, „nur von halbzivilisierten '
| Indianern und Mestizen gehört und immer gemischt mit ganz europäischen a |
' | Motiven“. Dies würde an sich nicht viel beweisen, da wir die Legenden der y
' unbeeinflußten Stämme infolge der Sprachschwierigkeit noch zu wenig
kennen. Und wenn man diese Geschichten bei einem Stamme nicht hört, |
so ist damit noch nicht gesagt, daß er sie auch nicht hat. Auch ist kaum |
anzunehmen, daß die Mestizen, die doch fast durchweg von indianischen N
ı Ebenso die Arekuná und Taulipäng. 2 Roth: A. a. O. $. 372 ff.
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