1. Der Weltbaum und die große Flut
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naíma sagte zu ihm: ,,Wir wollen schlafen !“ Makunaima stellte sich schlafend.
Als Aküli schlief, hob ihm Makunaima die Oberlippe in die Höhe und fand
ein Stückchen Mais zwischen den Zähnen. Da schickte Makunaima Kalt
hinter Akúli her.
Kali ging mit Akúli, und sie aßen von den Früchten. Akúli sagte zu
Kali: „Sage nichts zu den anderen!“ Kali machte es wie Akúli und sagte
nichts. So aßen die beiden viele Tage von den guten Früchten und sagten
den anderen nichts davon. Sooft sie nach Hause kamen, hatten sie den
Bauch voll und wollten nichts mehr von den schlechteren Früchten essen,
obwohl Makunatma sie einlud. Sie aßen nur ein wenig davon, denn sie hatten
ja von allen guten Früchten gegessen, die es gibt.
Kali verriet es endlich dem Makunaima. Da ging Makunaíma mit seinen
Brüdern und Kal und Akúli zu dem Baum, der alle Früchte trug. Alúli
hatte alle reifen Früchte, die am Boden lagen, in einem Loch im Stamme
versteckt. Kali ging voran und zeigte Makunaima den Weg. Makunaima kam
hinter ihm her. [Makunaima, der jüngste von den Brüdern, war noch ein
Knabe, aber verschlagener ! als alle anderen. Die anderen Brüder waren auf
ihn angewiesen, denn er gab ihnen zu leben.]
Der älteste Bruder Zigé gab seinen Brüdern den Rat, den Baum nicht
wieder umzuhauen, wie den Pupú, sondern nur die Früchte zu essen, die
herunterfielen. Makunaíma aber wollte auch diesen Baum umschlagen. Der
älteste Bruder sagte: ,,Nein! Wir wollen den Baum nicht wieder umhauen;
sonst haben wir wieder nichts zu essen!“ Denn sie hatten nichts mehr
gegessen, seit sie den Pupú-Baum umgehauen hatten. Makunalma aber
wollte ihn nicht anhören, sondern wollte mit aller Gewalt den Baum um-
hauen. Da wurde Zige des Streites müde und sagte: „Er mag ihn um-
hauen!“
Der Baum Wazakd war mit Sipós? verstrickt. Da schickte Malkunaíma
Kali hinauf, die Sipós durchzuhauen. Es waren aber dort viele Wespen, die
Kali in die Augenlider stachen. Daher sind diese noch heute geschwollen.
Aküli sammelte immer mehr Früchte und Brennholz und steckte alles
in das Loch des Stammes und verstopfte das Loch mit Bienenwachs.
Makunaima schlug an der einen Seite des Stammes, Zigé an der anderen
Seite. Zigé sagte beim Schlagen immer: ‚,Waina-yeg!““® Da wurde die eine
Seite des Stammes immer härter. Makunaíma aber schlug schneller als Zigg
1 Im Portugiesischen: mais safado. 3 Name einesBaumes mitsehr hartem Holz;
2 Schlingpflanzen. bedeutet hier eine Art Zauberformel.