Full text: Mythen und Legenden der Taulipáng und Arekúna-Indianer (2)

  
  
  
  
  
  
  
  
1. Der Weltbaum und die große Flut 
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naíma sagte zu ihm: ,,Wir wollen schlafen !“ Makunaima stellte sich schlafend. 
Als Aküli schlief, hob ihm Makunaima die Oberlippe in die Höhe und fand 
ein Stückchen Mais zwischen den Zähnen. Da schickte Makunaima Kalt 
hinter Akúli her. 
Kali ging mit Akúli, und sie aßen von den Früchten. Akúli sagte zu 
Kali: „Sage nichts zu den anderen!“ Kali machte es wie Akúli und sagte 
nichts. So aßen die beiden viele Tage von den guten Früchten und sagten 
den anderen nichts davon. Sooft sie nach Hause kamen, hatten sie den 
Bauch voll und wollten nichts mehr von den schlechteren Früchten essen, 
obwohl Makunatma sie einlud. Sie aßen nur ein wenig davon, denn sie hatten 
ja von allen guten Früchten gegessen, die es gibt. 
Kali verriet es endlich dem Makunaima. Da ging Makunaíma mit seinen 
Brüdern und Kal und Akúli zu dem Baum, der alle Früchte trug. Alúli 
hatte alle reifen Früchte, die am Boden lagen, in einem Loch im Stamme 
versteckt. Kali ging voran und zeigte Makunaima den Weg. Makunaima kam 
hinter ihm her. [Makunaima, der jüngste von den Brüdern, war noch ein 
Knabe, aber verschlagener ! als alle anderen. Die anderen Brüder waren auf 
ihn angewiesen, denn er gab ihnen zu leben.] 
Der älteste Bruder Zigé gab seinen Brüdern den Rat, den Baum nicht 
wieder umzuhauen, wie den Pupú, sondern nur die Früchte zu essen, die 
herunterfielen. Makunaíma aber wollte auch diesen Baum umschlagen. Der 
älteste Bruder sagte: ,,Nein! Wir wollen den Baum nicht wieder umhauen; 
sonst haben wir wieder nichts zu essen!“ Denn sie hatten nichts mehr 
gegessen, seit sie den Pupú-Baum umgehauen hatten. Makunalma aber 
wollte ihn nicht anhören, sondern wollte mit aller Gewalt den Baum um- 
hauen. Da wurde Zige des Streites müde und sagte: „Er mag ihn um- 
hauen!“ 
Der Baum Wazakd war mit Sipós? verstrickt. Da schickte Malkunaíma 
Kali hinauf, die Sipós durchzuhauen. Es waren aber dort viele Wespen, die 
Kali in die Augenlider stachen. Daher sind diese noch heute geschwollen. 
Aküli sammelte immer mehr Früchte und Brennholz und steckte alles 
in das Loch des Stammes und verstopfte das Loch mit Bienenwachs. 
Makunaima schlug an der einen Seite des Stammes, Zigé an der anderen 
Seite. Zigé sagte beim Schlagen immer: ‚,Waina-yeg!““® Da wurde die eine 
Seite des Stammes immer härter. Makunaíma aber schlug schneller als Zigg 
1 Im Portugiesischen: mais safado. 3 Name einesBaumes mitsehr hartem Holz; 
2 Schlingpflanzen. bedeutet hier eine Art Zauberformel. 
 
	        
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