9. Makunaima in der Schlinge des Piai’ ma 4
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an die Brust legen, damit sie niemals schön bleibt!“ Bis zu dieser Zeit
hatten die Frauen keine Brüste wie heute, sondern eine Brust wie ein Mann.
Sie legten ihr Elupá-noázi an die Brust, einen an die eine Seite, den anderen
an die andere Seite. Daher kommt es, daß es bis auf den heutigen Tag
Frauen mit häßlichen! Brüsten gibt.
9. MAKUNAÍMA IN DER SCHLINGE DES PIAT’MA.
(Erzählt vom Taulipäng Mayüluaipu.)
Eines Tages ging Makunaíma mit seinem Bruder Ma'nápe jagen. Sie
fanden eine Schlinge des Piai’mä. Makunatma fragte: „Was ist das mein
Bruder ?“ Er schlug mit dem Blasrohr danach, um die Schlinge zu zerreißen
und den Weg weiterzugehen. Da wurde das Blasrohr gefangen. Dann wollte
Makunaima die Schlinge mit dem Fuß fortstoBen. Da wurde sein Fuß ge-
fesselt. Dann wollte er sie mit der Hand fortstoßen. Da wurde seine Hand
gefesselt. Dann wollte er sie mit der anderen Hand fortstoßen. Aber die
Schlinge faßte auch seine andere Hand. Dann wollte er sie mit dem anderen
Fuß fortstoßen. Aber die Schlinge faßte auch diesen Fuß.
Ma’ndpe ließ seinen Bruder da und ging weg. Ma’ndpe sagte in seinem
Haus, die Schlinge des Piaz'má habe Makunaíma gefangen.
Nach kurzer Zeit kam Piaj’mä. Er brachte einen großen Tragkorb mit.
Er zog Makunatma aus der Schlinge heraus und steckte ihn in den Tragkorb.
Er sagte zum Tragkorb: „Öffne dein Maul, dein großes Maul!“ Da öffnete
der Tragkorb sein Maul. ‚Piai’mä steckte Makunaíma hinein, und der Trag-
korb machte sein Maul wieder zu. Piai'má lud ihn auf den Rücken und
ging davon.
Makunaíma hatte seinen Blasrohrköcher bei sich. Piai’mä kam zu seinem
Haus und stellte den Tragkorb vor dem Hause nieder. Er ging in das Haus
und nahm den Blasrohrköcher Makunatmas mit. Er hielt den Köcher über
das Feuer. Das Feuer erhitzteihn und machte das Pech? heiß, daß es zischte.
Da strich Piaz'má Maniokfladen darüber hin und aß ihn“. Dann sagte er zu
dem Köcher: ‚Deine Mutter ist fetter als du!“ Er hielt den Köcher für das
Kind des Makunatına.
Makunaíma dachte nach: ,,Wie soll ich jetzt aus dem Tragkorb heraus-
kommen ?“ Er sagte zum Tragkorb: „Öffne dein Maul, dein großes Maul!“
1 Kegelförmigen. ® Mit dem der Köcher verschmiert, ge-
2 Urtext G. dichtet ist.
4D. h. den Maniokfladen.