Kampf; Schändung der Gefallenen 105
aber er fehlte ihn, Der Pischaukó war in einem Erdloch. Als der Alte den
zweiten Pfeil auflegte, schoß ihn der Pischaukó mit der Flinte nieder,
Manikuzá sah, daß sein Vater tot war. Da schossen die Krieger viel. Sie
hatten das ganze Haus umstellt, und die Pischaukó hatten keinen Ausweg,
wohin sie fliehen sollten. Da drang ein Taulipängkrieger namens Ewäma
ein. Hinter ihm kam Alidn; hinter ihm sein Bruder; hinter ihm Mantkuzd,
der Kriegshäuptling; hinter ihm der Arekunä. Die übrigen blieben draußen,
um die Pischaukó zu töten, die entweichen wollten. Die anderen vier! drangen
mitten unter die Feinde ein und schlugen sie mit ihren Keulen nieder.
Die Pischaukó schossen auf sie, trafen aber niemand. Da tötete Mantkuzd
den Häuptling der Pischaukó. Alián tötete den Unterhäuptling der Pischaukó.
Sein Bruder und der Arekunä töteten sehr rasch und viele. Es flohen nur
zwei Jungfrauen, die noch am oberen Majary leben, verheiratet mit Tauli-
Páng. Die anderen wurden alle getötet. Dann steckten sie das Haus in
Brand. Die Kinder weinten. Darauf warfen sie alle Kinder in das Feuer.
Mitten unter den Toten war ein Pischaukó leben geblieben. Er hatte sich
ganz mit Blut beschmiert und sich zwischen die Toten gelegt, um die Feinde
glauben zu machen, er sei tot?. Da ergriffen die Taulipäng einen nach dem
anderen der gefallenen Pischaukö und hieben ihn mit dem Waldmesser
mitten durch in zwei Stücke. Sie fanden den Mann lebend und ergriffen
und töteten ihn. Dann nahmen sie den gefallenen Häuptling der Pischaukó,
banden ihn mit erhobenen, ausgestreckten Armen an einen Caimbébaum
und schossen so lange mit dem Rest ihrer Munition auf ihn, bis er in
Stücke zerfiel. Darauf ergriffen sie eine tote Frau. Manikuzá zog ihr mit
den Fingern den Geschlechtsteil auseinander und sagte zu Ewamä: ‚Sieh
hier! Das ist gut zum Eindringen für dich! — Die übrigen Pischaukó, die
außerhalb der großen Maloka in den drei anderen Häusern waren, flohen
auseinander und verteilten sich auf die Gebirge Uraukaima, Töpeking, auf
die Gebirge des Takutü, auf das große Mondgebirge. Dort leben sie noch
heute, Todfeinde der anderen Stämme und heimliche Mörder (kanagme), die
es besonders auf die Taulipäng abgesehen haben. — Ihren alten Häuptling,
der gefallen war, begruben die Taulipäng am Platz. Nur noch zwei von
ihnen waren am Bauch von Schrot leicht verwundet. Dann kehrten sie nach
Hause zurück und riefen: „Hei — hgi — hei — hei!‘ Zu Hause fanden sie die
änkchen schon für sich zurechtgemacht?.*
ÓN
! Nach der vorhergehenden Erzählung waren es fünf,
as 2 Auf dieselbe Weise rettet sich in der Sage vom „Besuch im Himmel“ der Held Mai-
Zaúle vor den Feinden; Bd. II, 8. 81.
* Wörtlich nach der Erzählung des Taulipáng Mayuluaipu.