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mit der Hauptstadt Dungala (Alt-Dongola) und “Alwa mit der Hauptstadt Soba
östlich von Chartüm. So sagt al Ja‘qübi, Hist. I !'v, 5-13: ‘Als die Nüba auf der
westlichen Seite des Nils angelangt waren und mit dem Reiche der Kopten
(Ägypter), der Nachkommen des Micr b. Häm b. Nüh, gute Nachbarschaft
hielten, machten sie sich dort zu Herren. Da wurden die Nubier zu zwei Reichen:
das eine ist das Reich derjenigen, die Magurra heissen, die östlich und westlich
vom Nil wohnen und deren Reichshauptstadt Dungala ist. Sie sind die welche
mit den Muslimen Frieden geschlossen haben und an sie den dagt (#&xrov)!) als
Tribut bezahlen. Ihr Land ist ein Land von Datteln, Weinstöcken und Saatfeldern,
und die Ausdehnung des Reiches beträgt ungefähr zwei Monate. Das zweite König-
reich der Nubier bilden die welche ‘A/wa heissen, von grösserer Wichtigkeit als
Maqurra. Die Hauptstadt ihres Reiches heisst Soda. Sie besitzen ein etwa drei Monate
ausgedehntes Land. Der Nil verzweigt sich bei ihnen in eine Anzahl von Kanälen ’?).’
Nach dem 6. Jahrhundert müssen also die beiden Reiche Nobadia und Makuria ver-
einigt worden sein. In der Tat bezeugt der Bericht eines Kopten aus der Zeit des
Ahmad b. Tülün (oben S. ıxxıx), dass der König von Nubien Herr von Maqurrä
und Nubien sei°). “Alwa war dagegen im 9. und noch am Ende des ıo. Jahr-
hunderts ein unabhängiges Reich *). Dazu stimmt die Angabe einer vom Dominikaner
Jos. Mich. WANSLEBEN zitierten Handschrift, es habe in Nubien ehemals drei Kir-
chenprovinzen mit ı7 Bistümern gegeben, nämlich ı) Maracu (lies Macura) mit
7 Bistümern, worunter Ibrim, Bucoräs (=), Säi und Dungala; 2) Albädia ["Alwa]
mit 6 Bistümern, 3) Niexamitis [Abessinien] mit 4 Bistümern . al Masfüdi III 32
bemerkt allerdings, er habe im Jahre 332 H. (943/4) in Fostät erfahren, dass der
in der Stadt Dungala residierende König der Nubier Kabri b. Sarür heisse und
seine Herrschaft Maqurra und ‘Alwa umfasse, und diese Angabe scheint durch
Abü Galih (fol. 99 a) im Anfang des ı3. Jahrhunderts bestätigt zu werden, welcher
1) Vgl. hierüber QUATREMERE 1. p. 41 ss. al Baladuri 4, 18 ff. und über den Feldzug des “Abd alläh
b. Sad b. Abü Sarh W. RorH, “Ogba Ibn Nafi’ el-Fihri, der Eroberer Nordafricas. Diss. Göttingen 1859 S. 9—ı1.
Der von “Abd alläh b. Sad mit den Nubiern abgeschlossene Vertrag umfasste nur das Gebiet bis zu den Grenzen
von “Alwa d.h. das Königreich Maqurra und Nüba. ss ist ein [aus dem griechischen =4xrov entlehntes] nubisches
Wort; s. REINISCH, Nuba-Sprache II 17.
2) Vgl. ‘Abd alläh b. Ahmad b. Sulaim bei al Maqgrizi, Chitat L 1}, 6 = 554 trad. BourIaNnT (=p. 17
QUATREMERE). e
3) Mas. II 383, wo Orr in u zu verbessern ist. Denseiben Bericht hat auch Ibn al Fagih bei Jaq. IV AY.,
16 ff. aufgenommen. Es heisst hier Z. 19—21: ‘Der Titel ihres Königs ist X@3l. In den Briefen an seine Statthalter
und andere gebraucht er die Überschrift: von Käbil, dem König von Maqurrä und Nüba. Hinter ihnen ist eine
Nation namens “Alwä, die drei Monate vom König der Nüba entfernt sind, und hinter ihnen eine andere Nation
der Schwarzen namens Tikna ZAX5 (oder KAXs Bukna). Sie und die “Alwä sind nackt’ u.s.w. Vgl. oben S. cxxv f£.
CXL. Der uns hier interessierende Passus fehlt in der verkürzten Bearbeitung Bibl. Geogr. Arab. V p. va, 9 ff. Zum
Titel X253/ vgl. Ibn Chord. |v, ı. alIdrisi 1, ı2.
4) alMagrizi, Kitäb al Mugaffä bei QUATREMERE l.]. p. 66. “Abd alläh b. Ahmad b. Sulaim bei al Magrizi,
Chitat I, 5 ft. 9°, ı = 554. 557 BourIanT. Vgl. auch Abü Gälih fol. 95a—g5b.
Magurra
und “Alwa.