ΧΧΙ͂Σ, 9.] OMPHALOS. 99
therna auf Kreta, der ebenfalls im musischen Agon siegte (Paus.
10, 7,3), an die von Pausanias (10, 5, 10) berichteten eigentüm-
lichen Beziehungen, welche Pteras oder Apteros, der Erbauer des
ersten delphischen Tempels, zu der kretischen Stadt Aptera
haben sollte"), an den Kreter Kastalios, den Führer des knosischen
Schiffes, das Apollon als Delphin nach Krisa geleitete (Tzetz. z.
Lyk. 208). Bei diesen überaus nahen und alten Beziehungen des
delphischen Apollonkultus zu dem kretischen, die sogar die Frage
nahe legen, ob nicht der delphische Kult eigentlich ein Ab-
leger des kretischen sei'*), werden wir kein Bedenken tragen,
auch den auf Münzen mehrerer kretischer Städte, insbesondere der
eben genannten Eleutherna und Aptera (Aptara; vgl. Patara) er-
scheinenden Omphalos mit dem delphischen zu identifizieren.
32. Revers einer Hemidrachme von Aptara auf Kreta aus
der- Zeit zwischen 250 u. 67 v. Chr. mit Inschrift ATTTAPAIQN:
Apollon nackt, sitzend auf dem etwas undeutlich gebildeten, basis-
losen, kniehohen (wie es scheint, mit einem Kissen bedeckten) Om-
phalos, den 1. Arm auf die Leier stützend, in der r. Hand eine
Schale haltend; auf dem Obv. Kopf der Artemis; vgl. OVERBECK,
Kunstmyth. Apollon Münztaf. III, 22 u. Text 8. 300 nr.9 u. 9. 307;
Catal. Brit. Mus. Crete etc. Pl. II, 9 u. Text S. 9, wo der Omphalos
wohl fälschlich als Felsen (‘rock’) gedeutet ist.
33. Revers einer Silbermünze des 4. vorchr. Jahrhunderts von
Chersonasos auf Kreta, deren Obvers ebenfalls mit dem Kopf
der Artemis (Britomartis) geschmückt ist, beschrieben von W. WRrortH
im Catal. Brit. Mus. Crete etc. 8. 16: XEPZONAZI[ON] Apollo, naked,
seated r. on netted omphalos (fast kniehoch, basislos und ziemlich
halbkugelförmig'”), der unterste Teil ist als deutlicher Streifen
gebildet); holding in r., plectrum, and with 1. supporting lyre,
which rests upon his knee; in field thymiaterion. S. die Abbildg.
183) Vgl. W. Wroru in Catal. Brit. Mus. Orete ete. Introd. p. XXX, der auf
Asklep. Ὁ. Parthenius (m. &gwr. παϑ. 35 = p- 32; I ı ff. Hercher) und Eusebios ver-
weist. Mehr b. Hörer im Lex. d. Myth. III unter Pteras u. Orusıus ebenda I 2808.
184) Gleichzeitig mache ich auf die schon von OrTrr. MüLver, Dorier! I 206 ff.
215 ff. festgestellten zahlreichen Beziehungen kretischer und kleinasiatischer Apollo-
kulte aufmerksam, die eine durch Kreta vermittelte indirekte Beeinflussung Delphis
von Kleinasien aus sehr wahrscheinlich machen, zumal wenn man an die vielfachen
Ähnlichkeiten der Riten und Mythen denkt.
185) Wie eine umgestürzte Kesselpauke!
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