ΧΧΙΣ, 9.] ÜMPHALOS. 25
Welt vor der Lade, denn es heißt, daß von ihm aus die Welt
gegründet wurde! “)
Vgl. auch Monumenta Judaica C Weltbild p. 237 nr. 791 =
Joma LIV?’: “Und Grundstein wurde er genannt. Es wird gelehrt:
Auf seinem Ausmaß wurde die Welt gegründet. Also lernten wir
in der Mischna, daß es so ist, wie derjenige behauptet, welcher
sagt, die Welt sei von Zijon aus erschaffen worden; denn es wird
gelehrt: R. Eliezer sagte: Die Welt ist von ihrer Mitte aus er-
schaffen worden; denn es heißt: „Wenn der Staub zum Gußwerk
zusammenfließt und die Schollen aneinander kleben“ (Hiob 38, 38)...
R. Jizchak, der Schmied, sagte: Der Heilige, gebenedeit sei er,
warf einen Stein ins Meer, und von diesem aus wurde die Welt
gegründet; denn es heißt: „Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt,
oder wer hat ihren Eckstein hingeworfen?“ (ebenda 38, 6). “)
Auch Hieronymos und Theodoretos in ihren Kommentaren
zu Ezech. 5, 5 fassen die Worte des Propheten in dem Sinne auf,
daß damit Jerusalem als Zentrum der Erde bezeichnet werde.
Ebenso wird im Buche Henoch (ed. Dillmann, cap. 26 Anfang)
eine Beschreibung von der Mitte der Erde, wo sich ein heiliger
Berg befindet, gegeben, die keinen Zweifel darüber zuläßt, daß
der Verfasser Jerusalem, oder noch genauer den Tempelberg, für
die Mitte der Erde hält. Ungefähr derselben Zeit entstammt das
Buch der Jubiläen, wo 8 p. 251 der Berg Zion als Mittelpunkt
der Erde und der Berg Sinai als Mittelpunkt des Nabels der
Wüste bezeichnet wird.‘*)
GINZBERG (a. a. 0.) fährt fort: “Steht demnach fest, daß Jeru-
44) ‘Im Madchal des “Abdarı (ed,.Alexandrien 1293 H.) III 266, 4 wird da-
vor gewarnt, daß Jerusalempilger bei dem Ort, den man „den Nabel der Welt
nennt“, gewisse verwerfliche Riten üben (sie entblößen ihren eigenen Nabel
und berühren damit den Stein).’ [Mitteilung I. GoLpzmmers.]
45) Prof. Winter schreibt mir am 5. Februar 1913: “Derselbe Salomo Jizchaki,
der zu Ez. 5, 5 bemerkt: „In die Mitte der Welt“, erklärt 38, 12: „Sitzende auf
dem Nabel des Landes“ (nicht der Erde) mit den Worten: „Auf der Höhe und Feste
des Landes, wie dieser Nabel, der die Mitte des Menschen ist und nach allen
seinen Seiten schräg abfällt.“ Ähnlich zu Richter 9, 37 („Siehe Volk herabsteigend
vom Nabel des Landes“): „Von der Feste des Landes, von dem Berge, der der höchste
von allen ist“ So und ähnlich erklären Ez. 38, 12 und Richter 9, 37 alle mir zu-
günglichen hebräischen Kommentatoren, wohl gestützt auf das Targum, den aramü-
ischen Paraphrasten.’
46) Gmzserg a. ἃ. 0.