Full text: Omphalos

  
  
  
RXTX σἡ OMPHALOS. 51 
sowie daß der Omphalos von Delphi eine deutliche, etwas breitere 
Basis (Stufe) hat, auf deren Enden die Adler sitzen.) Diese 
Unterschiede zwischen beiden Darstellungen scheinen mir in der 
Tat groß genug, um die Annahme zu rechtfertigen, daß der auf 
dem Kyzikener Stater dargestellte Omphalos (basislos!) nicht der 
delphische sondern vielmehr ein anderer, und zwar wahrschein- 
lich der alte milesische im Jahre 494 bei der Zerstörung und 
Plünderung Milets durch die Perser zugrunde gegangene ist oder 
wenigstens sein kann. 
Aus der Zeit zwischen 330 und 280 vor Chr. stammt ferner 
die kyzikenische Silbermünze, welche im Catalogue des Brit. Mus. 
Mysia Taf. IX ı3 abgebildet und daselbst 8. 36 so beschrieben wird: 
Obv.: ZQTEIPA Head of Kore Soteira 1.; wearing earring, 
necklace, stephane, corn-wreath, and veil wound round head; 
beneath tunny 1. Rev: KYII Apollo wearing himation over lower 
limbs, seated 1. on omphalos, in extended r., patera; 1. elbow 
is supported by Iyre. — in front, cock 1; behind A. — Ganz 
ähnlich die Abbildung bei OvERBECK a. a. Ὁ. Münztafel UI nr. 21; 
vgl. 8. 300 nr. 8 u. 8. 307. Vgl. auch unsere Taf. I nr. 12. 
Eine Bronzemünze von Kyzikos aus der Zeit des Commodus 
zeigt nach dem Catalogue von Mysia 5. 51 auf ihrem Revers: 
KVZIKHNDN NEOKOPON Apollo, naked, standing r.; 1. foot rests 
on omphalos; in r. hand, branch; 1. hand rests on knee; before 
him (raven?). Dazu die Note: ‘A similar specimen is published 
by OvErBEcK, Griech. Kunstmythologie, Münztaf. V, 9: p. 304, 
no. 101; p. 314, who describes the Apollo as holding the gorgo- 
neion as well as the branch, but the supposed gorgoneion 18 PrO- 
bably only an abrasion of the surface. With the attitude of the 
figure, cp. no. 24, p. 12, Supra (Apollonia ad Rhyndacum), and 
note, ib. — Auch dieser 0. ist basislos! 
Mehrfach erscheint auch auf dem Revers der Kaisermünzen 
von Kyzikos ein 8-säuliger Tempel (octastyle temple), den ich 
für das Heiligtum des Apollon ἀρχηγέτης halte, weil in dessen 
Giebelfeld ein Omphalos von genau derselben Form [©] ange- 
98) Auf den weiteren Unterschied, daß der Omphalos von Kyzikos mit einem 
Bindennetze bedeckt, dagegen der delphische des spartanischen Reliefs kahl ist, lege 
ich kein Gewicht, zumal da ja das Bindennetz des Reliefs ursprünglich aufgemalt 
sein konnte. 
  
  
 
	        
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