Full text: Mexiko

  
  
In Mexikos Silberminen. —157 
und in Münze verwandelt. Der Patioprozeß wird in der 
Hauptſache heute noch ebenſo betrieben wie ſeit Jahr— 
hunderten und befindet ſich durchweg in den Händen be— 
ſonderer Unternehmer. Beim Beſuch einer ſolchen Silber— 
hacienda ſehen wir mannigfache Stampfwerke, Walzen 
und Hammerwerke, die von Maultieren in Bewegung ge— 
ſetzt, teils trocken, teils mit Hülfe von Waſſer arbeiten 
und das Silbererz ſchließlich in einen feinen Brei zer— 
mahlen. Dieſer Brei wird in einem vorgeſchriebenen 
Verhältnis mit Queckſilber, Kochſalz und Kupfervitriol 
vermiſcht. Durch chemiſche Prozeſſe, die durch Luftzutritt 
und Sonnenwärme erleichtert und beſchleunigt werden, 
ſcheidet ſich dann das Silber aus ſeinen bisherigen Ver— 
bindungen aus und vereinigt ſich mechaniſch mit dem 
Queckſilber zu einem Silber-Amalgam. Je nach der 
Witterung und Temperatur nimmt dieſer Prozeß vier bis 
ſechs Wochen in Anſpruch. Dann wird das Metall durch 
ſorgfältiges Schlämmen von den noch anhaftenden, erdigen 
Subſtanzen gänzlich geſchieden und das damit vermiſchte 
Queckſilber zunächſt auf mechaniſchem Wege durch Preſſen 
durch Lederſäcke und dann durch Verdampfen in Keſſeln 
entfernt. 
Der Rückſtand iſt dann mehr oder minder reines 
Silber, größtenteils in pulveriger, brüchiger Form, welches 
in Barrenform gepreßt oder gegoſſen und an die Münze 
zur Prägung abgegeben wird. 
Die Herſtellung des Silberdollars iſt folgende: 
Es werden aus den kurzen, dicken Silber-Barren im 
Schmelzofen durch Zuſatz von etwas Kupfer zunächſt 
ſchmälere, längere Stücke hergeſtellt, welche in der Rot—
	        
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