Full text: Mexiko

  
  
  
  
  
  
  
  
XIV Vorwort an die Konquiſtadoren der Zukunft. 
chaldäiſchen, daß dort die Geheimniſſe des erſten turaniſchen 
(tulaniſchen) Kalenders, älter als der altbabyloniſche, ihrer 
Ausgrabung harren; daß in jenem Lande die vorbildliche 
Löſung der ſozialen Frage in den patriarchaliſchen in— 
diſchen Landgemeindeverhältniſſen auf den großen Haciendas 
längſt angedeutet iſt zum Nutzen und Frommen unſerer 
Soziologen. 
Die es ſchmähen, geſtehen lachend in demſelben 
Atemzuge, daß ſie vor Sehnſucht und Heimweh nach dem 
ſchönen Paradieſe, auch nach den Steinwüſten mit der 
Reiterromantik, den erſten beſten halbnackten mexikaniſchen 
Pelado, der ihnen wieder in den Wurf käme, umarmen 
könnten. Die Luſt, mit umgeſchnalltem Revolver wieder 
über die Hochplateaus zu Roſſe zu jagen, ergreift jeden 
wieder, ſelbſt den gemeſſenen, ruhigen Kaufmann, der 
ſich, ehrbarlich nach ſeiner Vaterſtadt zurückgekehrt, zum 
Senator hat machen laſſen. Alle, auch die es ſchmähen, 
geſtehen mit demſelben Atemzuge, daß ſie ewig Heimweh 
nach dieſem Lande mit den vierzehn verſchiedenen Indianer— 
ſprachen und nach dieſem Menſchenſchlage in ſeltſamen 
Trachten und mit den graziöſen Bewegungen haben, 
Sehnſucht, Heimweh nach dieſem Himmel und dieſen 
Früchten, nach dieſen Agaven, Chirimoyas, Palmen und 
Schneegipfeln haben werden bis an ihr Lebensende. 
Wo das Herz ſo voll iſt, wo ſoll man da beginnen, 
um dem Deutſchen, der das Land nie geſehen, der nur 
Zerrbilder oder Phantaſieſtücke aus Touriſtenbeſchreibungen 
kennt, ſeine große Kulturmiſſion dieſem Eldorado der Zu— 
kunft gegenüber klar zu machen, die er dort als Pionier 
und Führer im Rate der Völker zu erfüllen haben wird, 
— FO—
	        
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