Full text: Mexiko

  
  
  
  
  
  
2 Einleitung. Am Ausſpann. 
„Axre, arre, maldita mula cuchinada! rufen die Eſel⸗ 
und Maultiertreiber ihren ächzenden Grautieren zu, die 
unter ihren Säcken in der Mittagshitze keuchen und auf 
ihren wunden, blutigen Rücken mit den hervorſtehenden 
Knochen die gewohnten Schläge nehmen. 
Drüben am rohen, ungehobelten Tiſche vor der 
Fuhrmanns-Herberge ſind ein paar Reiter, die Gemüſe 
und Kleinvieh zu Markt brachten, bei Würfeln und Zechen 
damit beſchäftigt, den Erlös ihrer Ware in dem beliebten 
Landesgetränk aus der roten Kaktusfeige, der roten 
Agua de Colonche, zu verzechen. 
Wie ſie mit den Gläſern anſtoßen und fluchen und 
wettern! 
„Schlechte Zeiten, kein Umſatz! Na, wenn es nicht 
mehr gehen will, machen wir wieder einmal ſo ein bißchen 
Revolution!“ 
„Still, ſtill“, bedeutet dem Sprecher ein anderer, 
„da, ſehe ich, kommt der Padre, er hat eben, wie ich 
vorbeiritt, ein eifriges Geſpräch mit dem Konſul da drüben 
gehabt. Es muß wieder etwas im Gange ſein!“ 
„Ach, was wird's ſein, als eins von ſeinen gewöhn— 
lichen Paſchgeſchäften, was der Konſul dort wieder im 
Sinn hat und wozu er die Protektion der Mochos, der 
Schwarzen, ſich gern erkaufen möchte!“ 
„Nein, diesmal iſt es etwas mehr. Sie haben einen 
Preis auf Porfirios Kopf ausgeſetzt. Cortina, der alte 
Fuchs, iſt wieder aufgetaucht. Das hat immer was zu 
bedeuten, wenn der alte Räuberhauptmann oder der 
Gouverneur Canalis gemeinſchaftliche Sache macht mit 
der Kirche.“ 
M
	        
© 2007 - | IAI SPK
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