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250 Eine Popocatepetl⸗Beſteigung.
Doch jetzt wollte die Sonne auch zu ihrem Recht
kommen. Mit leuchtendem Schimmer begannen ſich die
eiſigen Fels- und Schneeklippen am Nordrande unſeres
Abgrundes zu färben. Ein herrlicher, glorreicher Sonnen—
aufgang erwartete uns. Wir haſteten, hinaufzukommen
und all die Herrlichkeit zu ſehen, die da auf der Ober—
welt für uns bereit war. In derſelben Weiſe wie wir
am Tau hinuntergelaſſen worden waren, ging es auch
hinauf. In weniger als einer Stunde waren wir glück
lich alle oben, nachdem meinem Reiſegefährten, unterwegs
beinahe ein Unfall begegnet wäre. Das um ſeinen Leib
an drei Stellen befeſtigte Tau löſte ſich nämlich an zwei
Stellen allmählich. Die Führer oben an der Winde mußten
einen Augenblick mit dem Hinaufwinden innehalten, ſo
daß ſich mein Begleiter auf einem ſeitlich vorſpringenden
Felsblock ausruhen und die Stricke von neuem befeſtigen
konnte.
Wie, wenn wir ein beklemmendes Gefühl los wurden,
thaten wir, oben angelangt, einen tiefen Atemzug und
gaben uns ganz dem bezaubernden Anblick des Sonnen—
aufgangs hin. Alle Nacht- und Krater-Gedanken waren
verſchwunden. Durch wallende Nebel, in denen ſich ziem—
lich genau drei ſchräg übereinander gelagerte Schichten
unterſcheiden ließen, brach das Licht jener rotgoldenen
Kugel, die von rotdurchglühtem Dunſt umgeben ſchien.
Sie beleuchtete ein Gewühl von Wolken, welches mit den
Sonnenſtrahlen im Kampf zu ſein ſchien, bis endlich
klarer und deutlicher rechts unten die Stadt Puebla und
in weiter Ferne, mit dem meerbegrenzten Horizont ver—
ſchwimmend, das ſchneeige Haupt des Bergrieſen von