Porfirio Diaz. 301
amerikaniſche Kapitän hat ſich eine frühere Gefangennahme
an Bord ſeines Dampfers, als eines dem internationalen
Fremdenverkehr gewidmeten Fahrzeuges, verbeten. Der
mexikaniſche Lotſe kommt erſt nachmittags, ich habe
unſere Entfernung vom Lande beim erſten Offizier auf der
Seekarte genau nachgeſehen. Dann erſt nähern wir uns
dem Bereich des Lotſen. Folglich wird Freund Figueroa,
Euer Häſcher, ſofort nach deſſen Ankunft Anſtalten machen,
Hand an Euch zu legen, und vorher ſeid Ihr ſchon mehrere
Seemeilen weit, wenn Ihr Euch durch das Rudel von
Haifiſchen, das unſer Schiff umgiebt, glücklich durchgearbeitet
habt.“
„Und wenn ſie dann mich, der ich vielleicht einige
Seemeilen hinter dem Schiff hertreibe, in einem ausgeſetzten
Boot abpaſſen? Denn ſie werden ſich wohl denken, daß
ich zur Küſte ſchwimmen will und werden auf jene Richtung
hinhalten!“
„Auch dafür habe ich geſorgt! Seht, Don Porfirio,
hier dieſe Strohpuppe, das ſeid Ihr, in Eurem Alltags-
rock, ſeht Ihr nicht charmant aus? Um die Zeit, wo Ihr
ſchon meilenweit von uns entfernt ſeid, plumpſt plötzlich um
die Sieſtaſtunde, wo niemand außer der Wache hier auf
Deck iſt, dieſer Strohmann, mit Steinen beſchwert, ins
Waſſer. Es heißt: Mann über Bord, Don Porfirio hat
ſich ins Waſſer geſtürzt. Alles eilt herbei. Einer von den
Schiffsleuten, den ich mir geſichert habe, hat Euch geſehen
und deutlich erkannt, und dafür, daß dieſer eine zu ſchweigen
weiß, bürgt die reſpektable Summe, die er in Vera-Cruz
durch mich ausgehändigt bekommt. Man macht einige ver—
gebliche Rettungsverſuche, die ſteinbeſchwerte Strohpuppe
iſt untergegangen, und kann Hauptmann Figueroa hinter—