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XXVI.
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Schluß. Die Ketzertaufe.
Mie Sonne flimmert wieder wie vor 20 Jahren auf
der Kuppel der Kapelle und auf der friſchweiß ge—
tünchten Kirchhofsmauer nahe am Platze der Fuhrleute,
wo die Landleute zu Pferd und zu Eſel angeritten kommen,
um ihre Gemüſe und ihre Zicklein zum Kauf anzubieten,
die elendiglich meckernd und ſchreiend, vom Sattelknopf an
den vier Füßen zuſammengebunden herunter hängen.
geſchundenen Eſel und Maultiere und ſehen ihren Herren
zu, wie ſie am Tiſche vor dem Ausſpann es ſich wohl
ſein laſſen.
Wie früher ſchütteln die Palmen hoch über all dieſem
ihre Häupter, wie früher krächzen dort die von der Kirch—
hofsmauer durch die Aasgeier vertriebenen ſchwarzen
Urraccas, die Spottdroſſeln, ihr ewiges Geſchrei, das wie
„quien sabe?“ klingt, und die großen Scheibenräder der
unbehülflichen Ochſenkarren knarren im Sande und „arre,
arret‘, das wie „harre, harre“ klingt, hört man von den
heiſeren Fuhrleuten, die mit langen Piken ihre Ochſen
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An Palmenſtämmen ſich ſcheuernd, ſtehen die blutig
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