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18 Ankunft in den Tropen.
Dining-Waggons zurückgelegt hatte, mutete einen das
unter ein paar Palmenwipfeln verſchlafen daliegende
mauriſch gebaute, beſtäubte Neſt ſo an, als wenn man
aus der Ziviliſation ins Mittelalter, drei Jahrhunderte
hinab zurückſteigen ſollte. An der Klingelbahn huſchten
ein paar merkwürdige Banditengeſtalten, Rancheros mit
breiten Silberquaſten-Hüten und Piſtolen in weiten an
den Nähten aufgetrennten Reitbeinkleidern auf Pferden oder
auf Mauleſeln reitend, an uns vorbei. Zigarretten
rauchend, galoppierten ſie durch die mit niederem Kaktus
beſtandene, eintönige Gegend, mit dem in weißem Manta—
Jacket nachläſſig gekleideten Tramway-Kutſcher flüchtige
Grüße tauſchend. Es waren Zollbeamte, wie es hieß.
Die ganze Thätigkeit der hieſigen Regierung, ſo ſagte man
mir, konzentrierte ſich hier auf das Zollweſen, wobei
Kaufmannſchaft und Geiſtlichkeit im geheimen eine nicht
zu unterſchätzende Rolle ſpielen ſollten. Das alles war
mir im Anfange höchſt rätſelhaft und iſt es zum
Teil noch.
So ſoll denn morgen früh um 7 Uhr die Reiſe in
Gottes Namen los gehen. Gott ſei Dank bei Sonnenſchein!
Solche unangenehmen Nordwindtage, wie ich ſie damals
kurz nach meiner Ankunft beſchrieb, haben wir glücklicher—
weiſe ſeitdem nur ſelten erlebt. Es waren Ausnahmen.
Wie falſch hätte meine Reiſeſchilderung ausfallen können,
wenn ich ſolchen melancholiſchen Regentagsſtimmungen
gefolgt wäre und, wie es die meiſten machen, danach
Land und Leute beurteilt hätte. — Nein, das Urteil
kommt ſpäter, wenn ich mich durch eigne Arbeit in
alles, Gutes und Schlechtes, während der Jahre — und