Full text: Mexiko

  
54 Auf der Hacienda. 
war im Galopp wieder in der großen Herde verſchwunden, 
welche im Pferch ſtand. Der alte Hacendado läßt es ſich 
nicht nehmen, eins der unbändigſten Tiere, welches ſchon 
einen Reiter zu Falle gebracht und einen Sattel zertrümmert 
hatte, mit eigner Hand durch einen geſchickten Wurf in 
die Schlinge zu bringen. „Danach ſollen Sie aber auch — 
einmal ſehen, wie wir einen Stier überrennen“, rief er 
mir zu und gab Befehle, noch ein paar Stiere vorzutreiben 
zum „Colearen“. 
„Da wir doch einmal beim Vergleichemachen ſind“, 
meinte er, „ſollen ſie den Schlußakt der Geſchichte ſehen, 
wie er nach den großen Wettrennen in Peralvillo zum 
Schluß als Volksbeluſtigung aufgeführt wird von den 
Großen. Den Vers dazu können Sie ſich dann ſelbſt 
machen.“ 
Ein ſehr herausfordernder Stier raſte über die Ebene 
und ließ ſiegesbewußt alles hinter ſich. Ein Reiter, der 
unter den Verfolgern ihm am nächſten war, wußte den 
wagerecht ausgeſtreckten Schweif von hinten ſchnell zu 
— faſſen und unter ſein rechtes Knie, zwiſchen Oberſchenkel 
und Sattel, zu zwängen. So ſtürmte er Seite an Seite 
mit dem wütenden und nach hinten ausſchlagenden Stier 
im wilden Rennen dahin, bis er ihn überholte und der 
Stier beim nochmaligen Ausſchlagen von hinten am 
Schweif in die Höhe geriſſen wurde und ſich überſchlug; 
nachdem die Staubwolke ſich gelegt, ſah man das ge— 
waltige, vorher ſo ſiegesbewußte Tier ganz zahm und 
dumm ſich langſam erheben. Nun ſtürzten die Burſchen 
zu Dutzenden auf den blöden Stier zu, ſchnürten ihm 
einen Gürtel um den Leib ſetzten ſich darauf, und andere 
   
  
. 
  
  
 
	        
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