Full text: Der spanisch-marokkanische Krieg in den Jahren 1859 und 1860

  
  
  
   
  
  
Er bleibt von Tembleque bis Granada zwei Tage und 
11), Nächte stets im Sattel, wechselt jede Station das 
Pferd und ‚hat fortwährend Trab und Galopp zu rei- 
ten. Nur *kräftige innere »Constitution gepaart mit 
guter‘ Muskelentwickeluug ist solcher Leistung fähig. 
Zu diesen Vorzügen des Körpers gesellt sich auch 
Mässigkeit im Genusse von Speise und Trank — Trun- 
kenheit gehört zu den grössten Seltenheiten — und ge- 
ringe Anforderungen an Bequemlichkeiten des Lebens. 
"War dieses bei der Armee während des Feldzuges 
in Afrika durch äussere Verhältnisse und durch eine 
strenge Disciplin geboten, so zeigte es sich mir später 
während einer kleinen, mehrtägigen Tour zu Pferde, 
dass es auch innig mit dem Charakter des Volkes 
verwachsen ist. Die mangelhaften Einrichtungen der 
Wirthshäuser, welche man bei diesen Touren besuchen 
ss, bringen die Fremden in fast fortwährende, ja 
oftmals unmittelbare Berührung mit dem Landvolke. 
Abgesehen von der allbekannten Artigkeit der Leute 
bot dies oftmals Gelegenheit die Einfachheit der Le- 
bensweise zu bewundern. Fleisch war eine seltene 
Speise, dagegen durfte niemals Speck, Zwiebel oder 
Knoblauch und eine Cigarrette fehlen, für welch letz- 
tere sie besonders leidenschaftliche Vorliebe besitzen. 
Wein wird, so vorzüglich er auch ist, von den Land- 
leuten nicht allgemein genossen. Auch ihre Lagerstätte 
ist so primitiv als möglich. Auf dem Boden gebrei- 
tete Strohmatten ersetzen meistens das Bett. Diese 
bescheidenen Ansprüche der Bewohner sind zunächst 
die Ursache, dass die Fremden die Ventas ( Wirths- 
häuser) so mangelhaft eingerichtet finden. 
Die Leistungsfähigkeit der Spanier hat sich auch 
im Kriege vielfach erprobt. Die Schlacht von Wad- 
  
  
  
 
	        
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