Full text: Der spanisch-marokkanische Krieg in den Jahren 1859 und 1860

  
  
    
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uns und dem spanischen Vertreter der Riffrage keine 
Erwähnung geschieht, ja wir waren sehr überrascht, 
dass der spanische Minister äussern konnte, die Haupt- 
veranlassung zum Kriege sei aus der Riffrage ent- 
sprungen. Wir unsererseits wollten bei den Vertretern 
der auswärtigen Mächte eine Frage nicht mehr er- 
wähnen, die bereits erledigt und beendigt war. Aber 
jetzt, da wir sehen, dass der spanische Minister die- 
sen Gegenstand erwähnt hat, indem er beifügt, dass 
ein richtiges Präjudiz bei allen Nationen sich aus den 
Thätlichkeiten der Rifer ergibt, so wünschen wir dess- 
halb die Sache in aller Einfachheit und Genauigkeit 
auseinander zu setzen. Sie sowohl wie die Vertreter 
der auswärtigen Mächte, die im diesem Reiche sich 
befinden, sind wohl bekannt mit der Ungerechtigkeit 
der betreffenden Anschuldigung. Sie müssen wissen, 
dass vor vier Jahren vom heutigen Tage an gerechnet 
jene Rifer, welche die Kalhia (Cap Tres Forcas) be- 
wohnen, seit 30 Jahren sich mit Seeräuberei beschäf- 
tigt haben, und dass sie mit ihren Booten 20 Schiffe 
angegriffen hatten, wie Sie sich dessen ohne Zweifel 
aus den Actenstücken in Ihrem Consulate vergewissern 
können. Aber es ist jetzt vier Jahre, dass wir keine 
Kenntniss von irgend einem Schiffe haben, welches 
entweder durch die Rifer oder durch irgend andere 
Seeräuber unsers Reiches angegriffen worden wäre. 
Unser Herr, Mulay Abd-er-Rahman (seine Seele ruhe 
im Frieden), empfand immer grossen Kummer über 
diese abscheulichen Thaten der Rifer und er that alles, 
was er konnte, um diesen Seeräubereien ein Ende zu 
machen. Aber da dieses Volk eine schwer zugäng- 
liche Berggegend bewohnt, so wollten: sie ihrem Sou- 
verain nicht gehorchen. Und so oft es sich ereignete, 
   
	        
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