Full text: Der spanisch-marokkanische Krieg in den Jahren 1859 und 1860

  
290 
der Ruttervorrath für die Pferde und die Lastthiere 
war dem Ende nahe. Ein Handelsschiff, welches den 
Versuch wagte, Futter für die Thiere auszuschiffen, 
hatte das Unglück, an den Strand geworfen.zu werden 
und zu scheitern. Ueberdiess zeigten sich plötzlich 
am Nachmittage auch feindliche Gruppen auf den 
Höhen im Westen des Lagers, dem IH! Corps 
gegenüber, dessen Commando nunmehr, seit dem 
gestrigen Tage, General Prim übernommen hatte. Ihre 
Angriffe waren jedoch glücklicherweise nicht sehr heftig. 
Einige Kanonenschüsse nebst einem Bajonnetangriff 
der verstärkten Plänklerlinie und einiger Bataillons 
reichte hin, diese Horden gegen Abend zu vertreiben. 
An diesem Vorpostengefechte nahmen die Bataillons 
der Regimenter de Castilla und de Toledo, dann die 
Jägerbataillons Alba de Tormes und Chiclana mehr 
oder weniger lebhaft Antheil. Der Verlust war sehr 
gering, und betrug 1 Todten und an Verwundeten 
2 Offiziere und 28 Mann. 
Leider verschlimmerte sich das Wetter immer mehr; 
in der Nacht vom 8. auf den 9. wüthete ein fürchter- 
licher Orkan, welcher die Zelte grösstentheils nieder- 
riss, und durch die Regenströme, von welchen er 
begleitet war, das Lager in einen förmlichen See ver- 
wandelte. Gegen Morgen liess zwar die Heftigkeit 
des Sturmes in etwas nach, allein es war noch immer 
keine Möglichkeit einer Landung der Marine, und die 
Cavalerie hatte des Abends bereits vollkommen Mangel 
an Futter. Der Umstand, dass Stürme nicht selten 
wochenlang die Meerenge von Gibraltar beherrschen, 
gab wenig Hoffnung für die nächste Zukunft. Schon 
war befohlen, dass General Prim am Morgen des 10. mit 
der ganzen Cavalerie und den sämmtlichen Lastthieren 
“ 
1 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.