Full text: Der spanisch-marokkanische Krieg in den Jahren 1859 und 1860

  
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in Tetuan und begaben sich erst des anderen Tages 
zurück zu Muley-el- Abbäs. 
Die Unterhandlungen gingen bis jetzt’ nicht sehr 
schnell. Man hoffte sie zu beschleunigen und ihnen 
einen ernsteren Charakter und höhere Bedeutung zu 
geben durch eine Zusammenkunft zwischen Muley- 
el-Abbäs und dem Herzoge von Tetuan. Diese fand 
am 23. Februar ungefähr eine Stunde westlich von 
Tetuan an der Ausmündung des Samsathales in die 
Ebene des Wad-el-Chelu statt. Der Marschall begab 
sich mit seinen Generalen und einer reichen Suite von 
Offizieren und den Kürassieren gegen 12 Uhr auf den 
Weg zu Muley-el-Abbäs und wurde ausserhalb der 
Postenkette von den Parlamentären empfangen. Sie 
schlossen ‚sich der Suite des Marschalls an und er- 
reichten bald das prachtvoll ausgestattete maurische 
Zelt, welches zu dieser Zusammenkunft aufgeschlagen 
war. Als Prinz Muley-el-Abbäs die Suite des Mar- 
schalls erblickte, ritt er, von einer ansehnlichen Rei- 
terschaar, mit vielen bunten Fahnen gefolgt, dem 
Marschall entgegen. Die Berathung, welcher auch 
der marokkanische Minister der auswärtigen Ange- 
legenheiten Mohamed-el-Kätib beiwohnte, fand im 
Zelte statt. Als Hauptpunkte der Friedensbedingungen 
wurden genannt: Abtretung eines bedeutenden Gebiets 
um Ceuta, Kriegskostenentschädigung, Garantien für 
die Zukunft und die Abtretung Tetuans an die Spa- 
nier. Man schien geneigt auf alle Bedingungen einzu- 
“gehen, mit Ausnahme der Verzichtleistung auf Tetuan, 
der heiligen Stadt. Mohamed -el-Kätib erklärte, dass 
unter dieser Bedingung der Friede unmöglich sei; 
O’Donnell stand sogleich auf und zeigte die Absicht, 
die Unterredung zu beenden. Muley-el-Abbäs, der 
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