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seine Friedenspläne nicht so schnell zerstört sehen
wollte, bestimmte den Marschall noch zu. bleiben.
Seine Bemühungen waren jedoch fruchtlos. Die bei-
den Heerführer trennten sich nach einer Stunde, um
die Waffen von neuem in die Hand zu nehmen, und
nun trachteten beide Theile, die Vorbereitungen zum
Beginn des neuen Kampfes möglichst rasch zu beenden.
Zwar schloss diess nicht aus, dass noch bisweilen
Unterhandlungen fortgeführt wurden, aber bei diesen
war es nur beabsichtigt, wenigstens den Schein des
guten Willens zu erhalten.
Angriff der Marokkaner auf Melilla.
In die Periode der Friedensunterhandlungen fällt
zugleich ein Ereigniss, welches, wenn auch nicht in
directem Zusammenhange mit den Kriegsereignissen bei
Tetuan, doch nicht ohne Einfluss blieb, die kriegerische
Parthei Marokkos in_ der Fortsetzung des Kampfes
zu bestärken. ;
Die spanische Besitzung Melilla 2 wurde am 6. Fe-
bruar von den Rifstämmen, welche um dieses Fort
herumliegen, stark beunruhigt. Der Commandant Me-
Illas, General Buceta, obwohl vom Gouvernement
! M’lila, das spanische Melilla, ist eine alte von den Karthagern
gegründete Stadt, nahe am Cap Ras-el-Dir (Cap Tres Forcas) er-:
baut. Auf einer benachbarten mittelst einer Zugbrücke mit dem
Festlande verbundenen Insel liegt das den Spaniern gehörende
Küstenfort dieses Namens mit 855 Einwohnern. Diese kleine
Insel bildete bis zum Friedensschlusse allein das Besitzthum der
Spanier. Ein wenig weiter nach Osten befindet sich eine geräumige
Bucht von 6 Meilen im Umkreise, wo mehr als 1000 Kriegsschiffe
in völliger Sicherheit ankern könnten und wo ehemals die vene-
tianischen Galeeren zum Behufe des Handels mit dem Volke von
Fös anlegten. (Gräberg von Hemsö, Magreb-ul-Aksa, $. 26.)