Full text: Der spanisch-marokkanische Krieg in den Jahren 1859 und 1860

    
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und entbehren auch jeder Gemeinschaft unter sich. 
Sie sind meist Ueberläufer aus den spanischen Prä- 
sidios, Leute von schlechtem Charakter, indolent und 
arbeitsscheu. 
Europäische Bevölkerung. 
Die Europäer sind fremde und nur temporäre 
Bewohner; ihre Zahl ist sehr gering; sie kommen 
jedoch wegen ihrer Intelligenz und ihrer bevorzugten 
socialen Stellung als Unterthanen europäischer Mächte 
sehr in Betracht. Die Mehrzahl derselben sind. als 
Diplomaten und Consuln Vertreter europäischer In- 
teressen, und geniessen, allerdings mit mancher An- 
strengung von ihrer Seite, grosses Ansehen. Nichts 
desto weniger konnten sie von der marokkani- 
schen Regierung während des Krieges nicht solchen 
Schutz erwarten, dass ihnen ein Verbleiben an ihren 
Wohnorten räthlich schien. Nur Sir Drumond Hay, 
der englische Geschäftsträger, wagte es in Tanger zu 
bleiben, wohl nur in dem Bewusstsein, dass, abge- 
sehen von der persönlichen Zuneigung, deren er selbst 
und seine Familie sich sehr allgemein erfreut, das 
politische Interesse auch für Marokko seine Anwesen- 
heit sehr wünschenswerth erscheinen liess. 
Die diplomatische Stellung der Consuln ist auch 
durch ihre Regierungen pecuniär sehr gehoben. (So 
gibt England seinem Vertreter jährlich 50,000 Frances, 
Frankreich 35,000 Francs.) Sie haben sehr: wohnlich 
eingerichtete Häuser und meist schöne Gärten. Auch 
ist mit besonderem Danke der Gastfreundschaft zu 
erwähnen, mit welcher sie durchgehends sich bemüht 
zeigten, den Fremden gefällig zu sein und ihnen die 
in Tanger überall mangelnden europäischen Bequem- 
    
  
  
 
	        
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