Full text: Quer durch Süd-Amerika

   
  
  
die Löhne zu hoch seien, um die Gewinnung der 
Kopra rentabel zu machen, überdies die Neger und 
Mulatten überhaupt schwer für solche Arbeit zu be- 
kommen seien. Das Land ist dafür zu reich und bie- 
tet seinen Bewohnern fast mühelos den nötigen 
Unterhalt. Wenn ein solcher Neger und Mulatte 
bei seiner Hütte einige Bananen und einen Mango: 
baum anpflanzt und ein kleines Feld mit Mandioka 
und schwarzen Bohnen bestellt, hat er reichlich zu 
leben. Wozu soll er dann noch durch die lästige 
Arbeit, zu der das erschlaffende Tropenklima nicht 
anregt, sich Geld verdienen, das er nicht braucht? 
Die Früchte der Kokospalmen sind für ihn daher 
nichts weiter als die Lieferanten eines erfrischenden 
Getränkes. Sie öffnen die Nüsse, trinken die Milch 
und werfen die Schale mit der Kopra dann fort. 
Stromaufwärts wurden die Ufer höher und in der 
Ferne traten die Ausläufer des brasilianischen Berg- 
landes als Steilufer unmittelbar an den Fluß. Hier 
lagen, malerisch an den Gehängen aufsteigend, zwei 
Orte, Villanova auf der Süd- und Penedo auf der 
Nordseite. Unser Dampfer konnte seines Tief- 
ganges wegen nicht weiter den Strom hinauf fahren. 
Er ging mitten auf dem Flusse vor Anker und wir 
wurden mit einem kleinen, jämmerlich aussehenden 
Flußdampfer von hier aus nach Penedo übergesetzt. 
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