Einige Tage in Deutschland.
Für den folgenden Abschnitt meines Berichtes
weiß ich keine bessere Ueberschrift als die: „Einige
Tage in Deutschland“. Denn ich war für einige Zeit
tatsächlich fast nur unter Deutschen, hörte fast nur
deutsche Laute, sah nur deutsche Gesichter und
wurde auch ganz deutsch verpflegt. Das Ziel war
die deutsche Kolonie Blumenau im Staate Santa
Catharina.
Schon das Schiff, mit dem ich fuhr, gehörte einer
deutschen Reederei. Leider war die Wirtschaft einem
Brasilianer übergeben. Das Essen, was dieser den
Fahrgästen vorsetzte, war auch nach dem Urteil der
mitfahrenden Brasilianer schlecht. Die Butter franzö-
sischen Ursprungs war ständig ranzig, das Fleisch
zäh und fast ungenießbar. Um zu beweisen, daß
meine Klage wirklich berechtigt ist, will ich nur ein
Beispiel angeben. Eines Mittags kam auf den Tisch
ein verlockend aussehender Braten, der aber einen
geradezu widerwärtigen Knoblauchgeruch verbrei-
tete. Er war denn auch so mit Knoblauch gewürzt,
daß er ganz süß schmeckte und selbst von den an
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