trug einen echt alpinen Charakter. (Taf. 32). Wäh-
rend die argentinische Berglandschaft uns mehr in
eines der Hochgebirge des trockenen Innerasiens
versetzte, glich die chilenische Landschaft weit mehr
unserem Alpengebirge. Selbst die Formen der Täler
erinnerten an diese. Vermutlich infolge einer frühe-
ren stärkeren Vergletscherung zeigten sie die typi-
sche Trogform mit abgerundeten Talschultern.
Nach dem Austritt aus dem Tunnel öffnete sich
sogleich ein Blick in ein tiefes Tal. Man empfand ein
gewisses Grauen, wenn man erfuhr, daß die Bahn von
der Höhe unmittelbar in diesen Abgrund hinab-
fahren sollte. Es ist das Tal, durch das die Straße
zum Paß führt. In den gegenüber liegenden Gehän-
gen konnte man deutlich den Zickzackweg erkennen,
der zur Paßhöhe hinauf führt.
In sausender Eile fuhr nun der Zug abwärts,
meist unter Benutzung des Zahnrades, oft hoch über
dem Talboden an dem steilen Gehänge entlang, zu>
weilen unter starken Abbiegungen in die Seitentäler
hinein.
Unten im Tale stießen wir bereits auf die ersten
Gehöfte. Auch in der menschlichen Besiedlung ein
auffallender Gegensatz zu der argentinischen Seite,
die fast jeder Siedlung entbehrte! Weiter unterhalb
begann zugleich die Vegetation reicher und üppiger
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