Full text: Quer durch Süd-Amerika

    
lichem Gesange dann die Segel aufgehißt, obwohl es 
doch eine recht harte und anstrengende Arbeit war. 
Dieses Singen machte uns allen viel Freude. Gewöhn- 
lich singt einer der Matrosen allein, die andern fallen 
nur bei dem Refrain mitein. Unter dem Takte des 
Liedes schreitet die Arbeit noch besser fort, als wenn 
gute Reden sie begleiten. 
Doch es ist nicht die See mit ihrem mannigfaltigem 
Wellenspiel allein, das dem Beschauer einen schier 
unerschöpflichen Genuß bereitet, auch der weite 
Himmel mit seinem abwechselnden Aussehen wirkt 
dabei mit. Man hat stets das ganze Himmelsgewölbe 
vor sich und sieht jederzeit alle die vielen Aenderun- 
gen des Lichtes und der Farbe, die sich an diesem 
vom Zenit bis zum Horizonte vollziehen. Nament: 
lich haben uns Licht: und Farbenwechsel bei dem 
Untergang der Sonne oft entzückt und nicht minder 
die Formen der Wolken, die als mächtige Haufen- 
wolken wunderbar beleuchtet, am Horizont auf- 
stiegen. 
Das Bild des Meeres ist keineswegs so eintönig, 
wie es sich der Landbewohner denkt. Es ändert sich 
fortwährend, bald durch das Getriebe der Wellen, 
bald durch prächtige Färbungen und Widerspiegelun- 
gen des Himmels und zuweilen auch durch das, was es 
trägt, durch Schiffe, die am Horizont auftauchen und 
      
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