lichem Gesange dann die Segel aufgehißt, obwohl es
doch eine recht harte und anstrengende Arbeit war.
Dieses Singen machte uns allen viel Freude. Gewöhn-
lich singt einer der Matrosen allein, die andern fallen
nur bei dem Refrain mitein. Unter dem Takte des
Liedes schreitet die Arbeit noch besser fort, als wenn
gute Reden sie begleiten.
Doch es ist nicht die See mit ihrem mannigfaltigem
Wellenspiel allein, das dem Beschauer einen schier
unerschöpflichen Genuß bereitet, auch der weite
Himmel mit seinem abwechselnden Aussehen wirkt
dabei mit. Man hat stets das ganze Himmelsgewölbe
vor sich und sieht jederzeit alle die vielen Aenderun-
gen des Lichtes und der Farbe, die sich an diesem
vom Zenit bis zum Horizonte vollziehen. Nament:
lich haben uns Licht: und Farbenwechsel bei dem
Untergang der Sonne oft entzückt und nicht minder
die Formen der Wolken, die als mächtige Haufen-
wolken wunderbar beleuchtet, am Horizont auf-
stiegen.
Das Bild des Meeres ist keineswegs so eintönig,
wie es sich der Landbewohner denkt. Es ändert sich
fortwährend, bald durch das Getriebe der Wellen,
bald durch prächtige Färbungen und Widerspiegelun-
gen des Himmels und zuweilen auch durch das, was es
trägt, durch Schiffe, die am Horizont auftauchen und
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