interessant erzählen. Der Kapitän, R. Vahsel, war
auf dem Vermessungsschiff „Peiho“ lange Zeit in
der Südsee gewesen und hatte als zweiter Offizier
an der Gaußfahrt, der ersten deutschen antarktischen
Expedition, unter v. Drygalski teilgenommen. Es
herrschte bei solchen Gelegenheiten immer eine sehr
angeregte Stimmung, bei der auch der Humor zur
Geltung kam. Gelegentlich wurden sogar gym-
nastische Scherze getrieben, wobei sich die Matrosen
zum Teil als wahre Akrobaten erwiesen.
Das Meer sorgte gleichfalls für Hebung unserer
Stimmung. Eines Abends kam vom Deck die Nach-
richt: Meeresleuchten! Alles eilte hinaus, und in der
Tat wurde das Schiff auf allen Seiten von einem
hellen Lichtschein umgeben. Die ruhige Wasser:
fläche zeigte nur ein schwaches Leuchten, aber am
Bug warfen die Wellen helleuchtendes Wasser empor
und in diesem Lichtgisch blitzten hier und da kleine
Sterne auf, ein entzückendes Spiel. Auch aus der
dunkleren Wasserfläche des Meeres leuchteten fort:
während Funken auf, offenbar in den Spitzen kleiner,
sich überstürzender Wellen. Zuweilen tauchte ein
größerer Lichtfleck auf. Bei Näherkommen löste er
sich in einzelne kometenschweifartige Streifen auf,
es waren Fische, deren Gestalt durch das Leuchten
deutlich sichtbar wurde. Wenn man das Wasser in
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