Fogo, im Westen abgeschlossen durch die mächtige
Erhebung der Caldeira das Sete Cidades.
Und nun zur Stadt! Sie machte durchaus den Ein-
druck einer südeuropäischen, besser portugiesischen
Stadt, erinnerte mich lebhaft an Lissabon, nur daß sie
an Größe der Anlage und der Häuser dieser weit
nachstand. Wir fanden hier auch wie dort viele mit
Kacheln belegte Häuser. Von den mir bekannten
südeuropäischen Städten unterschied sie sich vorteil-
haft durch die Sauberkeit, die überall auf der Straße
herrschte, wohl eine Wirkung der unmittelbaren Be-
rührung mit der Seeschiffahrt. Die Vorliebe des See-
manns für Reinlichkeit hat sich offenbar auf die
Inselbewohner übertragen.
Auch die Bewohner erinnerten an die Portugiesen.
Sie sind sicher vorwiegend portugiesischer Her-
kunft. Allein man sieht doch auf der Straße viel
nichtportugiesische Typen, unter anderem oft blonde,
helläugige Kinder. Die Schiffahrt mag viel fremdes
Blut nach den Azoren bringen. Ueberdies sind die
Inseln längere Zeit im Besitze der Holländer gewesen
und sicher leben noch Nachkommen aus jener Zeit.
Daß hier durch die Schiffahrt viel fremdes Blut ein-
eingeführt wird, beweisen die Mulatten und selbst
Neger, die man gar nicht selten sieht.
Das portugiesiche Element überwiegt aber zwei-
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